Einen Monat vor den nationalen Wahlen sendet SRF spätabends live vom Bundesplatz. Was «10vor10» offenbar nicht bedacht hat, ist das «laute» Wasserspiel.
Das unglücklich gewählte «10 vor 10» Live-Set vor dem Bundesplatz-Wasserspiel. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • «10vor10» widmete die Ausgabe am Donnerstagabend den anstehenden Wahlen.
  • SRF strahlte die Sendung spätabends live vom Bundesplatz Bern, inklusive Wasserspiel.
  • Das Geplätscher brachte Moderatorin Susanne Wille jedoch leicht aus der Fassung.
Ad

(Fast) exakt einen Monat vor dem 20. Oktober widmete SRF sein Nachrichtenmagazin «10vor10» gestern Donnerstag den Nationalen Wahlen. «Die Schweiz wählt», leitete Moderatorin Susanne Wille das Wahlspezial ein.

Die heisse Phase im Wahlkampf hat begonnen, plausibel also, sendet SRF gleich live vom Politzentrum in Bern.

Die Spezialsendung wird spätabends direkt vom Bundesplatz übertragen. Zwar ist der Platz menschenleer, doch ruhig ist es keineswegs. Das plätschernde Wasserspiel wird besonders Moderatorin Susanne Wille zum Verhängnis.

Kampf gegen das Wasser

Das Wasserspiel ist täglich von 11 bis 23 Uhr in Betrieb und so auch während der Sendung. Nicht nur den Zuschauer irritiert das laute Geplätscher, auch die Moderatorin wirkt sichtlich abgelenkt.

Besonders ins Gewicht fällt das Wasser im Gespräch mit den beiden Gästen Michael Hermann (Politgeograf) und SRF-Bundeshausredaktor Christoph Nufer. Die Stimme ist deutlich erhöht, die konzentrierten Gesichter erkennbar.

Doch sie lässt sich nicht aus der Fassung bringen. Mitten in der Sendung schmunzelt sie gar: «Ich hoffe, die Zuschauerinnen und Zuschauer Zuhause verstehen uns sehr deutlich. Wir müssen etwas gegen den Lärm des Wassers ankämpfen!»

SRF konnte Wasserspiel nicht abstellen

Der Wasser-Kampf ist bedauerlich, so ist die Sendung ansonsten mit verschiedenen Beiträgen bis ins kleinste Detail vorbereitet. So werden Polit-Fragen junger Menschen eingeblendet und Kandidierende und ihre Wahlkampf-Kosten porträtiert. Oder auch umstrittene Wahlempfehlungen von Bundesräten diskutiert.

SRF
SRF rechtfertigt: «Alle Sendungen bei '10vor10' sind live.» Mit oder ohne Wasserspiel. - Screenshot SRF

Hätte man in solch einem Fall auf die Live-Übertragung verzichten sollen? Christian Dütschler, Redaktionsleiter von «10vor10» winkt ab. «Es gehört zu unseren Aufgaben, auch die Abendaktualität abzubilden. Das ist nur möglich, wenn wir nicht voraufzeichnen, sondern live senden.»

Der Bundesplatz mit dem Bundeshaus im Hintergrund schien der ideale Hauptplatz zu sein. Doch mit Kompromiss: «Es war nicht möglich, das Wasserspiel zu unterbrechen.»

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

SRFSusanne WilleWasserWahlkampf