Ski-WM: Ösi-Kommentator sollte besser das Kapperl ziehen!

Die Schweiz feiert einen historischen WM-Triumph: Gold, Silber und Bronze in der neuen Team-Kombination gehen an Swiss-Ski. Franjo von Allmen macht sich mit Loïc Meillard zum Doppel-Weltmeister.

Für Marc Rochat, Tanguy Nef und Stefan Rogentin ist es die erste WM-Medaille überhaupt.

Kein Wunder also, dass man sich im Schweizer Lager an der Siegerehrung freut. Eine bärenstarke Team-Leistung, die da abgeliefert wurde! Das wird dann nach der Medaillen-Vergabe auch noch standesgemäss per Selfie festgehalten.

Und dann haut ORF-Kommentator Thomas König eine Aussage raus, bei der sich mir als Landsmann alles aufstellt: «Ich sag es ganz ehrlich: Die Besten mögen gewinnen. Aber ein bisschen Zurückhaltung könnte auch nicht schaden. Man ist hier zu Gast in Österreich.»

Hallo? Geht's noch?

GERADE als Gast sollte man sich in Österreich doch bitte wohlfühlen, doch bitte freuen und ein wenig feiern dürfen!

Österreich ist stolzer Gastgeber der Ski-Weltmeisterschaften, und auf Gastfreundschaft gibt man in meiner Heimat eigentlich besonders viel.

Ganz abgesehen davon, dass das Schweizer Medaillen-Sextett nichts auch nur annähernd Unangebrachtes tut.

Keine Schmähgesänge auf die magere rot-weiss-rote Medaillen-Ausbeute, kein Rumgehampel auf dem Podest oder ähnliches.

Ja, ich kann's verstehen: Es zwickt die österreichische Seele, wenn der Erzrivale auf heimischem Boden den totalen WM-Triumph feiert. Dass manch einer da «a bissale angfress'n» ist, das ist nachvollziehbar.

Aber die Aussage des ORF-Kommentators ist an der Stelle absolut unangebracht.

In Momenten wie diesen gilt es, Respekt zu zollen und wie einst Niki Lauda das Kapperl zu ziehen.

Alles andere ist schlechter Sportsgeist – und der sollte als WM-Gastgeber doch bitte im Vordergrund stehen.