Coronavirus: Impf-Streit unter Österreichs Ski-Rennfahrerinnen

Das Wichtigste in Kürze
- Österreichs Alpin-Frauen zoffen sich über die Corona-Impfung.
- Franziska Gritsch (24) lässt sich nicht impfen und fällt deshalb aktuell aus.
- Ihre Teamkollegin Julia Scheib (23) hat kein Verständnis für Gritsch.
Es kriselt im österreichischen Ski-Camp! Bei den Alpin-Rennfahrerinnen ist ein heftiger Zoff um die Impf-Frage entbrannt. Auslöserin ist Franziska Gritsch, die sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchte – und nun scharf kritisiert wird.

«Meine Entscheidung ist, dass ich aktuell nicht geimpft bin. Das ist auch der Grund, warum ich nicht bei den Rennen in Amerika dabei sein kann. Danke für eure Akzeptanz und Respekt», schreibt die 24-Jährige.
Heftige Kritik wegen Impf-Verweigerung
Bleibt sie bei dieser Haltung, dann ist Gritsch auch für die Olympischen Spiele im Februar kein Thema. Im österreichischen Alpin-Lager ist sie klar in der Minderheit – rund 97 Prozent der ÖSV-Athleten sind geimpft.
Eine davon ist Julia Scheib, die jetzt scharf gegen ihre Teamkollegin schiesst. «Es gibt viele Lebenslagen, in denen man auf sein Herz hören sollte. Eine weltweite Pandemie gehört für mich nicht dazu», sagt die 23-Jährige zum «Standard».

Dass Gritsch sich nicht gegen das Coronavirus impfen lässt, versteht sie nicht. «Wir leben in schwierigen Zeiten. Die Krankenhäuser gehen über, das Pflegepersonal rackert sich seit zwei Jahren ohne Pause ab. Es ist der reine Wahnsinn – man muss an die Allgemeinheit denken.»
Scheib erkrankte selbst am Coronavirus
Die 23-Jährige hat selbst eine Erkrankung am Coronavirus hinter sich. «Ich war zwei Wochen kränklich, hatte Rückenschmerzen und Probleme mit der Luft», schildert sie. Auch deshalb kann sie sich einen Seitenhieb gegen Gritsch nicht verkneifen.
«Wie im Sport vertraue ich auch hier auf jene Personen, deren jahrzehntelange Arbeit in diesem Gebiet für sich spricht. Sie sagen mir nachvollziehbar auf Basis der aktuellen, gesicherten Erkenntnisse: Die Impfung ist sicher, sie wirkt, und sie schützt mich und andere.»