Tour de France: Van Aert gewinnt fünfte Etappe – neuer Gesamtleader

Das Wichtigste in Kürze
- Wout Van Aert holt sich den Tagessieg auf der fünften Etappe der Tour de France.
- Der Belgier unterstreicht damit seine Überform – und die des Jumbo-Visma-Teams.
- Der Brite Adam Yates schlüpft unterdessen vorerst in das Gelbe Trikot.
Erst das Schotterrennen Strade Bianche, dann der Klassiker Mailand-Sanremo und nun eine Tour-Etappe. Der Belgier Wout Van Aert hat einen Super-Lauf und beschert der Jumbo-Visma-Mannschaft den nächsten Sieg. Am Vortag hatte sich bereits Primoz Roglic den Tour-Tagessieg gesichert.
Van Aert holte sich am Mittwoch auf dem fünften Teilstück nach 183 Kilometern von Gap nach Privas den Sieg. Er gewann die Etappe vor dem Niederländer Cees Bol und dem Iren Sam Bennett. Damit bewahrheitet sich immer mehr, dass die niederländische Mannschaft die Vormachtstellung im Radsport übernommen hat.
Maillot Jaune wechselt den Träger
Das Gelbe Trikot des Gesamtersten verlor der Franzose Julian Alaphilippe nach einer 20-Sekunden-Zeitstrafe an den Briten Adam Yates. Alaphilippe, der die Führung in der Gesamtwertung am zweiten Tag übernommen hatte, erreichte das Ziel zwar im Hauptfeld.
Er erhielt jedoch eine Zeitstrafe, weil er 17 Kilometer vor dem Ziel noch eine Wasserflasche angenommen hatte. Alaphilippe liegt nun 16 Sekunden hinter dem neuen Gesamtführenden der Tour de France.

Der Tagessieg ging aber an Van Aert, der seit dem Neubeginn Anfang August einen Super-Lauf hat. Fünf Siege, darunter den Klassiker Mailand-Sanremo und das Schotterrennen Strade Bianche hat van Aert bereits geholt.
«Das war die einfachste Etappe, die ich gefahren bin. Aber das Finish war hart», sagte Van Aert, nachdem es lange Zeit ein Stillhalteabkommen im Feld gegeben hatte. «Diese Etappe kam meinen Fähigkeiten entgegen», fügte der frühere Cross-Weltmeister hinzu.
Tour de France in slowenischer Hand?
Nach der Kletterpartie am Vortag konnten sich die Stars der Branche zurückhalten. Die erste Bergankunft am Dienstag hatte aber bereits einen Fingerzeig für den weiteren Verlauf gegeben. Ex-Skispringer Roglic ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Dass sein Landsmann Tadej Pogacar zudem Zweiter wurde, löste in der Heimat Jubelstürme aus.

«Ein historischer Tag für den slowenischen Radsport», schrieb das Blatt «Delo». Es fügte nach dem Doppelerfolg auf der ersten Bergankunft der 107. Tour de France hinzu: «Und das war nur die Vorspeise für Roglic und Pogacar.»
Am Donnerstag endet die sechste Etappe nach 191 Kilometer auf dem 1560 Meter hohen Mont Aigoual. Eine richtige Bergankunft ist es nicht, auch wenn es vom Col de la Lusette - einem Berg der 1. Kategorie - 14 Kilometer vor Etappenende noch weiter hinauf geht. Womöglich bietet sich eine gute Chance für Ausreisser.