Giro d'Italia: Roglic schwächelt in den Alpen, Verona siegt

Das Wichtigste in Kürze
- Carlos Verona gewinnt die 15. Etappe des Giro d'Italia.
- Top-Favorit Primoz Roglic verliert über zwei Minuten auf den Tagessieger.
- Im Gesamtklassement baut Isaac del Toro seine Führung aus.
Erst ein Sturz in der Heimat, dann ein Einbruch zum Alpen-Auftakt: Primoz Roglic hat beim 108. Giro d'Italia ein Wochenende zum Vergessen erlebt und muss seine Hoffnungen auf den zweiten Gesamtsieg fast schon begraben.
Der Kapitän des deutschen Teams Red Bull konnte dem Tempo der anderen Klassement-Kandidaten am Sonntag auf der ersten Alpen-Etappe rund 25 Kilometer vor dem Ziel in Asiago nicht mehr folgen.
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Den Sieg auf der 219 Kilometer langen 15. Etappe sicherte sich der spanische Ausreisser Carlos Verona.
Zweiter wurde Florian Stork, der kurz vor der Gruppe um den Gesamtführenden Isaac del Toro das Ziel erreichte. Roglic rollte mehr als zwei Minuten nach dem Tagessieger über den Zielstrich.
In der Gesamtwertung zeichnet sich ein Triumph des mexikanischen Aussenseiters del Toro immer mehr ab. Das 21 Jahre alte Top-Talent geht mit 1:20 Minuten Vorsprung vor dem Briten Simon Yates in die anspruchsvolle Schlusswoche der zweitwichtigsten Rundfahrt der Welt.

Sein Teamkollege und eigentlicher Kapitän Juan Ayuso ist 1:26 Minuten zurück Dritter. Roglic weist als Zehnter bereits 3:53 Minuten Rückstand auf.
Teamkollegen zu schnell für Roglic
Eigentlich hätten es zwei grosse Tage für Roglic werden sollen. Die Etappe am Samstag endete in Nova Gorica in seiner slowenischen Heimat, Tausende Fans am Streckenrand feierten den 35-Jährigen.
Doch sowohl Roglic als auch Ayuso wurden neben weiteren Favoriten durch einen Sturz etwa 23 Kilometer vor dem Ziel aufgehalten, eine kleine Gruppe mit del Toro und Yates setzte sich entscheidend ab.
Roglic verlor fast eine Minute, zeigte sich im Ziel aber unbeeindruckt und gab zahlreiche Autogramme. Die sportliche Leitung spielte den Zeitverlust als Pech herunter.

Einen Tag später offenbarte Roglic jedoch eine unerwartete Schwäche am fast 17 Kilometer langen Dori, dem zweiten schweren Anstieg nach dem Monte Grappa auf dem Weg nach Asiago. Teilweise konnte der viermalige Vuelta-Sieger dem Tempo seiner Teamkollegen nicht folgen.
Nun ist schwer vorstellbar, wie Roglic den Rückstand in der am Dienstag beginnenden Schlusswoche noch aufholen könnte.
Das Terrain mit drei sehr schweren Alpen-Etappen am Dienstag, Freitag und Samstag gäbe eine Aufholjagd her.
Doch del Toro präsentiert sich bisher unantastbar, zeigte im Gegensatz zu Roglic oder Ayuso noch keine Schwäche.