Red Bull ohne grosse Updates? Marko: «Nichts Gravierendes geplant»

Das Wichtigste in Kürze
- Max Verstappen kämpft mit stumpfen Waffen gegen die McLaren-Übermacht.
- Bei Red Bull wirft man noch nicht ganz das Handtuch – aber wohl demnächst.
- Grosse Updates sind nicht mehr geplant, der Blick richtet sich auf 2026.
McLaren dominiert in der Formel 1 aktuell nach Belieben: Erst zweimal in dieser Saison trug ein Grand-Prix-Sieger nicht den Papaya-farbenen Overall des britischen Rennstalls. Beide Male trug er stattdessen die Farben von Red Bull und hiess Max Verstappen. Der Titelverteidiger siegte in Suzuka und in Imola.
Kann Max Verstappen seinen WM-Titel gegen McLaren verteidigen?
Allerdings hat man bei Red Bull schlechte Nachrichten für den vierfachen Weltmeister: Im Kampf um einen fünften Titel in Folge sind grössere Updates für seinen unterlegenen RB21 mittlerweile unwahrscheinlich. Das erklärt Motorsport-Berater Helmut Marko in seiner Kolumne für «Speedweek».

Aktuell habe man ein Auto, das «nur auf ganz spezifischen Kursen» konkurrenzfähig sei, so Marko. «Das reicht für die WM nicht aus», stellt der Österreicher klar. «Gegen das derzeit starke McLaren-Team hat man nur eine Chance, wenn alles perfekt läuft. Wir haben den perfekten Fahrer, aber es müssen alle Faktoren stimmen.»
Red Bull hat «nichts Gravierendes» mehr geplant
Mit dem RB21 starte man in den Trainings oft mit grossem Rückstand und verbessere sich dann nach und nach. «Manchmal schaffen wir es, das Auto podiums- oder gar siegfähig zu machen. Allerdings fehlt uns die Konstanz, die McLaren an den Tag legt», kritisiert der 82-jährige Ex-Grand-Prix-Pilot.

Daran werde zwar gearbeitet, und Red Bull wird «weiterhin immer wieder kleine Adaptionen vornehmen», so Marko. In Sachen grösserer Update-Pakete sei aber «nichts Gravierendes» mehr geplant. «In der Vergangenheit hatten wir einige grössere Updates, etwa einen neuen Unterboden und neue Seitenkästen. Jetzt geht es um die Detailarbeit.»
«In der Konstrukteurs-WM haben wir keine Chancen mehr»
Man werde den RB21 so lange weiterentwickeln, «solange die Chance in der WM besteht», so Marko. «In der Konstrukteurs-WM haben wir den Gesamtsieg bereits abgeschrieben, da haben wir keine Chancen mehr. Das hängt natürlich auch mit dem zweiten Fahrer zusammen, weil Yuki Tsunoda nur langsam in die Gänge kommt.»

Und wenn Red Bull den Punkt erreicht, an dem der fünfte Verstappen-Titel ausser Reichweite ist? «Dann wird der Fokus ganz auf das 2026er-Projekt gelegt», kündigt Marko mit Blick auf die nächste Auto-Generation an. Dann setzt der Energy-Drink-Rennstall auch erstmals einen eigenen Motor ein.