Formel 1: Darauf muss man beim Grossen Preis der Toskana achten

Die Ferrari-Fans müssen sehr tapfer sein. Beim 1000. Grand Prix der Scuderia in der Formel 1 ist Mercedes in Italien der Favorit. Für die Fahrer wird es in Mugello anstrengend, aber immerhin werden sie vor Ort erstmals in diesem Jahr angefeuert.

Im ersten Grand Prix nach Bekanntwerden seines Wechsel zu Aston Martin muss der Sebastian Vettel heute von weit hinten starten. Seit fast einem Jahr wartet der 33-Jährige aus Hessen nun schon auf einen Sieg. Es könnte noch wesentlich länger dauern, bis er endlich wieder jubeln kann.

Der Sieg von Aussenseiter Pierre Gasly im Alpha Tauri vor einer Woche in Monza war eine Abwechslung für die Rennserie. In Mugello deutet aber vieles auf den nächsten Doppelerfolg der Silberpfeile hin. Polesetter Lewis Hamilton aus Grossbritannien und Valtteri Bottas aus Finnland starten aus der ersten Startreihe.

Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke dürften Überholmanöver sehr schwer werden und selten bleiben. Schafft es das Duo gut und flott vom Start weg, dürfte kaum jemand vorbeiziehen können.

Einzig Max Verstappen war in der Toskana in der Lage, den Branchenführer zumindest ein bisschen zu ärgern. «Es war bisher ein sehr positives Wochenende für uns. Ich kann sehr froh sein», sagte der niederländische Red-Bull-Fahrer. Lohn ist Startplatz drei - und die erfreuliche Erkenntnis: «Wir haben hier einen ordentlichen Top-Speed».

Der WM-Dritte Verstappen kann in Italien bei einem Top-Resultat auf Platz zwei der Gesamtwertung an Bottas vorbeiziehen. Spitzenreiter Hamilton ist derzeit ausser Reichweite.

Nach einer Party zum 1000. Grand-Prix-Jubiläum ist bei Gastgeber Ferrari auf dem konzerneigenen Kurs niemand richtig zu Mute. Vor allem der viermalige Weltmeister Sebastian Vettel ist frustriert.

Sein erster Podestplatz in dieser Saison ist für den WM-13. in weiter Ferne. Nachdem es in der Qualifikation nur zu Rang 14 reichte und er weiterhin nicht mit seinem Dienstwagen klarzukommen scheint.

Bei Charles Leclerc als Fünftem sind die Aussichten etwas besser. Über eine ganze Renndistanz ist der SF1000 aber unter normalen Umständen nicht in der Lage, ganz vorne mitzuhalten.

Immerhin knapp 3000 Zuschauer dürfen beim neunten Saisonlauf dabei sein. Das ist in der Coronavirus-Pandemie eine Premiere. Bei keinem der vorherigen Rennen in diesem Jahr durften Fans auf den Tribünen Platz nehmen. Verteilt wird das Publikum nun auf insgesamt drei Tribünen, Hygieneregeln müssen dabei eingehalten werden.

Die Formel 1 hofft, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch mehr Zuschauer an den Strecken dabei sind. Die Geisterrennen sollen ein Ende haben.

Das Autodromo Internazionale del Mugello fordert viel von den Fahrern. Viele der langgezogenen Kurven werden mit Vollgas gefahren, es wirken enorme Kräfte auf die Fahrer. Das kann in einem Rennen in der Formel 1 mit erwarteten Temperaturen von über 30 Grad schnell ermüdend wirken.

«Ich hatte es schlimmer erwartet, es macht riesig Spass, hier zu fahren», sagte Verstappen. Auch Hamilton erwartet selbst keine körperlichen Probleme. «Ich glaube nicht, dafür trainieren wir ja», sagte der Brite.