Formel 1-Chef Ross Brawn lobt Ferrari in Stallorder-Causa

Das Wichtigste in Kürze
- Ferrari setzte in allen drei Rennen der Saison bisher Stallorder ein.
- Ross Brawn nimmt den Teamchef Mattia Binotto nun in Schutz.
Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist derzeit nicht zu beneiden. Nicht nur, dass Ferrari bisher machtlos gegen Mercedes erscheint. Die Scuderia steht auch noch in der Kritik, weil man mittels Stallorder Charles Leclerc hinter Sebastian Vettel hält.
Stallorder in der Formel 1
Beim Australien-GP wurde Leclerc im Finish befohlen, Vettel nicht anzugreifen. In Bahrain ignorierte Leclerc eine ähnliche Anweisung. In China musste der Monegasse dem Deutschen nach nur zwölf Runden Platz machen.
Nun erhält Binotto für die unbeliebten Entscheidungen Rückendeckung von Formel 1-Sportdirektor Ross Brawn. «Mattia findet sich in einer für Ferrari ungewohnten Situation, nämlich zwei Fahrer, die auf hohem Niveau kämpfen.»

Besondere Situation bei Ferrari
In der Vergangenheit hatte Ferrari oft auf Wasserträger gesetzt, um seinen Top-Fahrern den Rücken freizuhalten. Leclerc wird sich mit der Rolle als Vettels Helfer aber nicht abgeben wollen.
«Bisher handhabt Mattia diese Situation sehr gut», lobt Brawn. Der Formel 1-Sportdirektor hatte in seiner Zeit als Ferrari-Chefstratege selbst oft mittels Team-Order eingegriffen, meist zugunsten von Michael Schumacher. «Auf der einen Seite hat er den talentierten jungen Leclerc, auf der anderen die wertvolle Ressource Vettel, einen vierfachen Weltmeister.»
Für Brawn kann Ferrari in dieser Saison Mercedes nur gefährlich werden, wenn «alles auf allen Ebenen perfekt ist: Performance, Zuverlässigkeit und Teamwork.»