Auch wenn seine Zeit bei Ferrari zu Ende geht: Sebastian Vettel plant weiter mit der Formel 1. Mit Teams aus anderen Serien verhandle der Vierfach-Champ nicht.
Sebastian Vettel Ferrari
Sebastian Vettel (Ferrari) vor dem Formel-1-GP von Belgien. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettel nähert sich dem Ende seiner Zeit bei der Scuderia Ferrari.
  • Über seine Zukunft nach dem Saisonende herrscht weiterhin Unklarheit.
  • Sein Fokus liegt aber voll und ganz auf der Formel 1, versichert der Ex-Weltmeister.
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Am Saisonende 2020 trennen sich die Wege von Sebastian Vettel und Ferrari – das steht schon seit Monaten fest. Nach wie vor ist aber unklar, ob und, wenn ja, bei welchem Team der Deutsche seine Formel-1-Karriere fortsetzt. Dazu gibt es weiterhin nichts zu vermelden, wie der vierfache Weltmeister gegenüber «Motorsport.com» bestätigt.

Wo würden Sie Sebastian Vettel 2021 gerne sehen?

«Ich habe kein Interesse daran, bei einem Team zu unterschreiben, das nicht um etwas Wertvolles kämpft», so Vettel. Er wolle in der Formel 1 bleiben, um etwas zu erreichen. Dabei geht sein Blick auch auf das Jahr 2022 und Teams, die hinsichtlich der Regel-Revolution auf einem guten Weg sind.

Vettel Leclerc Ferrari Belgien
Sebastian Vettel vor Charles Leclerc (beide Ferrari) beim Formel-1-GP von Belgien. - keystone

«Die grosse Unbekannte sind die Regeln ab 2022. Es ist klar, dass viele Teams darauf hoffen, dass das vieles ändert», so Vettel. «Ich denke, wir müssen abwarten und schauen. Ich werde Bescheid sagen, wenn ich Neuigkeiten habe.»

Mit Ferrari in der Krise

Nach fünf Jahren bei Ferrari durchlebt der 33-Jährige mit der Scuderia derzeit eine beispiellose Formkrise. Das punktelose Resultat in Spa-Francorchamps ist das schlechteste Ferrari-Rennergebnis seit 2009. In der WM-Tabelle liegt Vettel mit 16 Zählern nur auf dem 13. Gesamtrang.

Dass der Deutsche in der kommenden Saison wieder an der Spitze des Feldes zu finden sein wird, ist aber unwahrscheinlich. Bei den Top-Teams sind keine Cockpits frei – Mercedes und Red Bull sind keine Option für Vettel. Auch bei McLaren (Daniel Ricciardo/Lando Norris) und Renault (Fernando Alonso/Esteban Ocon) sind die Türen längst zu.

Sebastian Vettel 2008
In seiner ersten vollen Formel-1-Saison fuhr Sebastian Vettel für Toro Rosso. Den STR8 taufte er auf den Namen «Julie».
Sebastian Vettel 2009
2009 startete Vettel erstmals für Red Bull. Das erste Chassis, «Kate», wurde bei einem Unfall zerstört. Das zweite erhielt den Namen «Kate's Dirty Sister».
Sebastian Vettel 2010
Vettels erstes Weltmeisterauto 2010 trug ebenfalls zwei Namen. Chassis 1 hiess «Luscious Liz», das zweite dann «Randy Mandy».
Sebastian Vettel 2011
2011 wurde Vettel zum zweiten Mal Weltmeister. Sein Auto trug den Namen «Kinky Kylie».
Sebastian Vettel 2012
Wenig spektakulär war der Name, den Vettel 2012 seinem dritten Weltmeisterauto gab: «Abbey».
Sebastian Vettel 2013
Seinen bislang letzten Weltmeistertitel holte Vettel 2013 am Steuer von «Hungry Heidi».
Sebastian Vettel 2014
2014 war das erste Jahr der Turbo-Ära und das letzte von Vettel bei Red Bull. Sein Auto damals hiess schlicht «Suzie».
Sebastian Vettel 2015
2015 startete Sebastian Vettel erstmals für Ferrari. Sein Auto trug daher auch einen italienischen Namen – er taufte es «Eva».
Sebastian Vettel 2016
Seinen Ferrari für die Formel-1-Saison 2016 taufte Vettel auf den Namen «Margherita».
Sebastian Vettel 2017
2017 traten in der Formel 1 neue Aerodynamikregeln in Kraft. Sein erstes Auto der neuen Ära taufte Vettel auf den Namen «Gina».
Sebastian Vettel 2018
Seinen Ferrari für die Formel-1-Saison 2018 taufte Sebastian Vettel auf den Namen «Loria».
Sebastian Vettel 2019
2019 feierte Ferrari sein 90-jähriges Bestehen. Das Auto zum Jubiläum taufte Vettel auf den Namen «Lina».
Sebastian Vettel 2020
Seinen letzten Ferrari-Renner, den SF1000, taufte Sebastian Vettel auf den Namen «Lucilla».
Sebastian Vettel Aston Martin
Seinen ersten Renner in Diensten von Aston Martin benennt Vettel nach dem ersten Bond-Girl – «Honey Ryder».
Aston Martin Sebastian Vettel
Der Aston Martin AMR22 hat von Sebastian Vettel keinen Namen bekommen – es ist sein letzter Formel-1-Renner.

Weiterhin die beste Chance auf einen Formel-1-Verbleib des Deutschen bietet das künftige Aston-Martin-Team. Sergio Perez und Lance Stroll haben dort für die kommende Saison zwar gültige Verträge. Vettel bestätigte aber bereits, dass es mit dem Racing-Point-Team «lose Gespräche» gegeben hat.

Zieht es Vettel nach Le Mans?

Mit einer Zukunft ausserhalb der Königsklasse beschäftigt sich der 33-Jährige vor seinem Abschied von Ferrari nicht. «Für den Moment konzentriere ich mich auf die Formel 1. Und wie schon gesagt – mit Alternativen in dieser Hinsicht habe ich mich nicht befasst.»

Glickenhaus Sebastian Vettel
So soll der Glickenhaus SCG 007 in Le Mans aussehen – mit Sebastian Vettel am Steuer? - Scuderia Cameron Glickenhaus

Kürzlich hatte der US-amerikanische Sportwagenhersteller Glickenhaus dem Deutschen ein Cockpit in der Langstrecken-WM angeboten. Firmenchef James Glickenhaus plant, in der kommenden WEC-Saison zwei Autos einzusetzen. «Wenn Sebastian jemals in Le Mans fahren möchte, haben wir ein Cockpit für ihn. Ich wäre sehr glücklich, ihn hier zu haben», so Glickenhaus zu «Dyler».

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