Ferrari – Boss zählt Binotto an: «Arbeit muss sich verbessern»

Das Wichtigste in Kürze
- Bei Ferrari schlichen sich nach starkem Saisonstart immer wieder Patzer ein.
- Nun spricht Boss John Elkann Klartext.
- Binotto habe zwar das Vertrauen, aber die Arbeit müsse sich überall verbessern.
Deutliche Worte von Ferrari-Boss John Elkann! Der 46-Jährige sprach Binotto zwar das Vertrauen aus, machte aber auch in einem Interview der «Gazzetta dello Sport» vor dem Heimrennen der Scuderia mit dem Grossen Preis von Italien deutlich, was er erwartet.
Sie würden alles zu schätzen wissen, was Binotto und die Ingenieure geleistet hätten, sagte er. «Aber es gibt keinen Zweifel, dass die Arbeit in Maranello, in der Box, am Kommandostand und hinterm Lenkrad sich verbessern muss», betonte Elkann.
Kann Ferrari Patzer beim Heim-GP abstellen?
Nach einem viel versprechenden Start in die Saison mit Charles Lecerlc als ernsthaftem Anwärter auf den WM-Titel leistete sich die Scuderia nicht gerade wenige Patzer. Dabei gab es strategische Fehler oder auch Unzulänglichkeiten bei Reifenwechseln, wie zuletzt in Zandvoort bei Leclercs Teamkollegen Carlos Sainz. Die Unzuverlässigkeit des Wagens kostete Ferrari ebenfalls Punkte.
«Wir sind uns bewusst, dass wir noch Schritte machen müssen, um die WM zu gewinnen», sagte Binotto bei einer Pressekonferenz in Monza. EWs sei ein fortdauernder Entwicklungsprozess. Der 52-Jährige lobte aber auch die deutlichen Verbesserungen des aktuellen Rennwagens und des Motors im Vergleich zum Vorjahresmodell. «Wenn ich sehe, wo wir waren und wo wir jetzt sind, wüsste ich nicht, warum wir nicht noch mal einen grösseren Schritt machen sollten», betonte Binotto.
Verstappen über 100 Punkte vor Leclerc
Im WM-Klassement ist Max Verstappen im Red Bull in der Fahrerwertung mit 109 Punkten Vorsprung auf Leclerc allerdings schon enteilt. «Zu viele Fehler» sprach auch Elkann an. «Binotto und seinem Team zu vertrauen, war die richtige Entscheidung und es hat sich ausgezahlt. Ihnen haben wir es zu verdanken, dass wir wieder konkurrenzfähig sind und wieder gewinnen. Aber ich bin nicht zufrieden, weil ich denke, dass wir es besser können.»
Binotto ist ehemaliger Ferrari-Ingenieur und seit Januar 2019 Teamchef der Scuderia. Das grosse Ziel bleibt der WM-Titel. Seit 2007 warten die Italiener auf den nächsten Fahrer-Triumph. Elkann glaubt an einen Titel vor der nächsten grossen Motorenreform 2026 mit Leclerc «in der Pole Position».