Bei Ferrari herrscht nach dem Sotschi-Debakel Eiszeit

Das Wichtigste in Kürze
- Der Russland-GP verkam für Ferrari zu einem Debakel an mehreren Fronten.
- Zwischen den Piloten Sebastian Vettel und Charles Leclerc herrscht Eiszeit.
- Mercedes-Teamchef Toto Wolff vergleicht die Situation mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff warnte Ferrari vor dem Russland-GP vor einem Zwist zwischen den Piloten. Der Österreicher weiss, wovon er spricht – er erlebte es drei Jahre lang bei Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Erst, als der Deutsche als Weltmeister 2016 zurücktrat, entspannte sich die Lage. Wirklich grün sind sich die beiden Ex-Teamkollegen noch heute nicht.
Bei Ferrari hängt der Haussegen nicht erst seit Sotschi schief – aber das Debakel in Russland spricht Bände. Weder Charles Leclerc noch Sebastian Vettel waren nach dem Rennen allzu gesprächig. Kein Wunder, schliesslich hatte man nicht nur einen Doppelsieg verloren, sondern auch noch Stallorder-Zwist.
Ferrari startet mit Stallorder ins Rennen
Was war passiert? Ferrari hatte sich vor dem Rennen eine Abmachung zurechtgelegt, um aus den Startplätzen eins und drei eine Doppelführung zu machen. Pole-Mann Leclerc sollte Vettel auf dem langen Weg zu Kurve zwei an Hamilton vorbeiziehen. Den daraus unweigerlich resultierenden Positionstausch wollte die Scuderia später im Rennen korrigieren.
Bis zum Boxenstopp war das aber nicht der Fall – und Leclerc zeterte am Boxenfunk, fürchtete ein zweites Singapur. Als Vettel aus der Box kam, lag er dann hinter dem Monegassen – und schied eine Runde später aus. Dass das folgende Virtual Safety Car Mercedes den Doppelsieg schenkte, war nur die Krönung.
Auf Mattia Binotto kommen schwierige Zeiten zu, will er den Frieden in Maranello wahren. Denn Vettel hat mit dem Sieg in Singapur Selbstvertrauen geschöpft. Leclerc weiss hingegen um seinen Wert für Ferrari – und schämt sich nicht, die Nummer-1-Stellung einzufordern. Ob die Scuderia mittelfristig eine Lösung für den Zwist findet, steht in den Sternen.