Zürcher Derby: Auch nach 271 Austragungen gehts um viel Prestige

Treffen die beiden Stadtzürcher Clubs GC und FCZ aufeinander, ist dies immer etwas Spezielles, auch wenn es bereits das 271. Mal ist – sollte man zumindest meinen. Doch wenn man auf dem Feld in 45 Minuten eine Torchance sieht und das Publikum dementsprechend still ist, kommen Fragen auf.

Unter dem Motto «Ganz Züri gaht as Derby» verteilte GC in verschiedenen Freibädern und an anderen Knotenpunkten Gratis-Tickets für seine Fans. Dabei griffen vor allem auch FCZ-Fans zu, was sich im Stadion deutlich zeigte. Insgesamt 16'400 Zuschauer fanden den Weg in den Letzigrund.

In der ersten Halbzeit war von Derbystimmung aber gar nichts zu sehen. Beide Mannschaften starteten sehr verhalten und die erste gefährliche Torchance gab es für den FC Zürich kurz vor dem Pausenpfiff. Für FCZ-Trainer Ludovic Magnin verlief die erste Halbzeit aber nach Plan: «Wir wollten keinen Fehler machen und wenig Risiko nehmen. Darum war das Spiel nicht so attraktiv».

Je besser das Spiel in der zweiten Halbzeit wurde, desto länger wurden die Gesichter auf Seiten von GC. Am Schluss konnten der FC Zürich das Spiel mit 2:0 für sich entscheiden. GC-Spieler Sahni Tarashaj ist selber Zürcher und entsprechend enttäuscht über die Niederlage: «Das Feuer war da, das Team war heiss, leider haben wir nicht gewonnen. Es tut sehr weh.»
Ganz anders sieht es beim FCZ-Torschützen Adrian Winter aus: «Die Emotionen kamen am Schluss schon noch auf. Wir sind der verdiente Sieger und die Nummer eins in der Stadt», sagt er mit einem verschmitzten Lächeln bevor es unter die Dusche geht.