Nicht alle Tage kassiert ein Premier-League-Spitzenteam eine 2:7-Blamage vor heimischer Kulisse. Bei Tottenham Hotspur herrscht am Mittwoch Katerstimmung.
Tottenham Hotspur Mauricio Pochettino
Mauricio Pochettino wirkte bei der 2:7-Klatsche für Tottenham Hotspur mehr als einmal ratlos. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die schmerzhafte 2:7-Pleite gegen Bayern München erschüttert Tottenham.
  • Nicht erst seit Dienstag steht Trainer Mauricio Pochettino in der Kritik.
  • Es droht die nächste Saison ohne Titel – und ein Trainerwechsel steht im Raum.
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In 137 Jahren Vereinsgeschichte hat sich Tottenham Hotspur vor heimischer Kulisse nie so blamiert. Das 2:7 gegen Bayern München in der Champions League ist die höchste Heimniederlage für die Spurs überhaupt. Besonders schmerzhaft vor allem für Trainer Mauricio Pochettino, der vor der Saison hohe Erwartungen hatte.

Die darf man auch haben, als Vorjahresfinalist der Champions League. Entsprechend hochgesteckt war das Saisonziel: Im fünften Jahr unter Pochettino soll endlich die erste Trophäe her. Auch Star-Stürmer Harry Kane betont immer wieder, dass die Spurs endlich ein paar Pokale holen müssen.

Harry Kane Tottenham Hotspur
Harry Kane fordert von Tottenham Hotspur endlich Titel. - dpa

Die Realität unter Pochettino ist aber eine andere für Tottenham. In der Meisterschaft fehlen nach sieben Spieltagen schon zehn Zähler auf Liverpool. Im Ligapokal scheiterte man am Viertligisten Colchester United im Elfmeterschiessen. In der Champions League hält man nach zwei Spieltagen bei einem mageren Pünktchen.

Die Ansprüche von Tottenham Hotspur sind gestiegen

Die Rufe nach einem Wechsel auf der Trainerbank von Tottenham Hotspur werden lauter, nicht erst nach dem Bayern-Debakel. Auch die Transferpolitik des Argentiniers sorgt für Kopfschütteln. Die drei grossen Sommereinkäufe der Spurs sind bisher keine Volltreffer.

Tanguy Ndombélé (72 Millionen) spielte gegen die Bayern mehr als eine Stunde lang keine Rolle. Immerhin kam der Franzose schon auf fünf Premier-League- und zwei CL-Einsätze. Ryan Sessegnon (35 Millionen) kam verletzungsbedingt noch zu keinem Einsatz für die Spurs. Giovani Lo Celso (Leihgebür 20 Millionen) bestritt bisher sagenhafte 44 Minuten im Spurs-Dress.

Tanguy Ndombele Tottenham Hotspur
Von den Neuzugängen bei Tottenham Hotspur hat bisher nur Tanguy Ndombele überzeugen können. - Twitter/tanguy_ndombel3

Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Spurs auch in der sechsten vollen Saison unter Pochettino ohne «Silverware» bleiben. Zu wenig für die Ansprüche, die man – spätestens mit dem neuen Stadion im Rücken – an sich selbst stellt. Und wohl auch zu wenig für Pochettino, um sich eine Zukunft bei Tottenham zu verdienen.

Folgt Gareth Southgate auf Mauricio Pochettino?

Der Nachfolger soll bereits in den Startlöchern stehen. Englischen Medienberichten zufolge hat Tottenham Hotspur ein Auge auf Nationaltrainer Gareth Southgate geworfen. Der 49-Jährige hat bei den Three Lions noch einen Vertrag bis nach der WM 2022.

Ein vorgezogener Abschied nach der EM – oder schon nach der Qualifikation – wäre aber denkbar. England liegt aktuell auf Kurs für die Qualifikation, vier Spiele stehen in Gruppe A noch an. In den ersten vier blieb man makellos: 5:0 gegen Tschechien, 5:1 in Montenegro, 4:0 gegen Bulgarien, 5:3 gegen den Kosovo.

Gareth Southgate Tottenham Hotspur
Ist Nationaltrainer Gareth Southgate bei Tottenham Hotspur ein Thema? - dpa

Allerdings hat Southgate zuletzt 2010 auf Vereinsebene einen Trainerposten bekleidet. Wäre ein Wechsel zu Tottenham Hotspur sportlich reizvoll? Das darf bezweifelt werden, wenn er auch mit England um Titel bei Welt- und Europameisterschaften kämpfen kann. Finanziell würden die Spurs ihm das Angebot aber sicherlich schmackhaft machen.

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