Die erste Niederlage mit dem FSV Mainz ärgert Trainer Achim Beierlorzer. Vor allem das Wie. Nach dem 1:2 regt er einen anderen Umgang mit Video-Entscheidungen wie der beim Augsburger Siegtreffer an. Über einen Tor-Fauxpas können die Gewinner am Ende scherzen.
Mainz-Trainer Achim Beierlorzer (l) spricht mit FCA-Coach Martin Schmidt: Am Pullover lag es nicht. Foto: Stefan Puchner/dpa
Mainz-Trainer Achim Beierlorzer (l) spricht mit FCA-Coach Martin Schmidt: Am Pullover lag es nicht. Foto: Stefan Puchner/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Gestenreich diskutierte Achim Beierlorzer noch eine Stunde nach dem Spiel über die folgenschwere Elfmeterentscheidung.
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Seine erste Niederlage in der Fussball-Bundesliga als Mainzer Coach wollte er an der Seite des im bunten Weihnachtspullover gekleideten Augsburger Trainers Martin Schmidt zwar nicht nur dieser Szene zuschreiben. Doch einfach hinnehmen wollte er die via Video-Assistent korrigierte Situation beim 1:2 auch nicht.

«Es ist ganz einfach indiskutabel. Respektlos uns Trainern und den Spielern gegenüber, sich nicht diese Minute zu nehmen, und sich diese Entscheidung noch mal anzuschauen», sagte der 52-Jährige. «Wir investieren alle so viel für diesen Sport und für diese Duelle, dann ist das in meiner Erwartung.»

Vor dem 2:1-Siegtreffer der Augsburger hatte Schiedsrichter Markus Schmidt nach einem Zweikampf zwischen dem Mainzer Pierre Kunde Malong und FCA-Flügelmann Ruben Vargas auf Freistoss entschieden. Nach Einschalten des Video-Assistenten gab es dann den Strafstoss, den Florian Niederlechner (65. Minute) wuchtig verwandelte.

«Wenn ich Elfmeter entscheide, hat der Video-Assistent zwei Dinge zu klären: Zum einen liegt ein Foul vor und zum zweiten, wenn ja, ist es innerhalb oder ausserhalb. Das erste konnte er bejahen», erklärte Schiedsrichter Schmidt. «Und wenn der Kontakt innerhalb ist, ist es eine faktische Entscheidung. Das heisst, ich soll und darf nicht rausgehen. Das wird durchs Protokoll so abgedeckt, dass dann die Entscheidung aus Köln revidiert wird und es einen Strafstoss gibt.»

Beierlorzer, der sich trotz wiederholter negativer Erfahrungen mit Video-Entscheidungen aus dem Kölner Keller «nicht verfolgt» fühlt, würde sich bei Szenen wie der am Samstag einen anderen Umgang wünschen. «Wir müssen diesen Videoschiedsrichter doch verbessern und optimieren», sagte Beierlorzer, der zuvor gegen Hoffenheim und Frankfurt zwei Siege mit den 05er gefeiert hatte.

«Warum geht der Schiedsrichter nicht raus und schaut sich die Szene an? Wenn er Fussballer ist, sagt er, das ist niemals ein Elfmeter und revidiert. Dann haben wir tatsächlich einen etwas gerechteren Fussball, den wir ja alle durch diesen Video-Schiedsrichter haben wollen», führte der frühere Köln- und Regensburg-Coach aus.

Der im grünen Weihnachtspulli als «gut gekleideter Martin Schmidt» angekündigte FCA-Coach wollte das Heimspiel «nicht auf eine Szene runterbrechen». Eigentlich hätte die Partie da ohnehin längst zugunsten der fahrlässig mit ihren Chancen umgehenden Augsburger entschieden sein müssen. Das 1:1 durch die FSV-Führung von Uwe-Seeler-Enkel Levin Öztunali und den Ausgleich von Marco Richter war für die Gäste schmeichelhaft.

Richter konnte erleichtert sein, dass sein Chancen-Slapstick aus der elften Minute letztlich folgenlos blieb. Aus sieben Metern schoss der FCA-Offensivmann am leeren Tor vorbei. «Dass mir sowas passiert, ist natürlich Scheisse», sagte Richter. Trainer Schmidt fand's nach dem Sieg gegen den Ex-Club nicht weiter schlimm. «Da stand das Tor am falschen Ort - sonst hat er alles richtig gemacht», scherzte er.

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