Lars Lunde: «So wartet auf YB der nächste grössere Umbruch»

Wo soll ich anfangen? Die YB-Abwehr war sowohl gegen Yverdon, als auch gegen Luzern ein Hühnerhaufen. So kannst du kein Spiel gewinnen.

Pechvogel Loris Benito ist seit dem Kreuzbandriss anfällig auf Verletzungen geworden. Sandro Lauper ist für mich kein Innenverteidiger. Und bei Jaouen Hadjam frage ich mich, ob er nicht eher ein Flügelspieler wäre …

In den letzten beiden Spielen passierten so viele Fehler! Ist das Anfang Saison so, kann es an den fehlenden Automatismen liegen. Aber doch nicht jetzt, wo es um die Wurst geht?

Abgesehen davon noch etwas zu Ali Camara: Entgegen den meisten anderen Experten frage ich mich, ob die Schiris früher überhaupt mal Fussball gespielt haben?

Es ist ein dummes Foul. Aber er kann sein Bein in der Luft ja nicht mehr wegziehen oder den Sprung abändern? Gelb wäre absolut okay gewesen!

Ich verstehe nicht, wieso der VAR hier eingreift. Als ehemaliger Spieler ist es mir ein Rätsel, wie man hier Rot zeigen kann.

Abgesehen davon: Die Pause schadet Camara nicht. Er hat zuletzt schlecht gespielt und ist ein Unsicherheitsfaktor in der sowieso schon wackeligen YB-Defensive …

In den letzten sechs Spielen muss die sportliche Leitung jetzt schauen, auf wen man künftig setzen kann. Denn wenn es so weitergeht, wartet bereits der nächste grössere Umbruch. Ein Spieler wie zum Beispiel Lukasz Lakomy hat seine Chance erneut nicht genutzt …

Ich sage: Es lag bei YB nie am Trainer, sondern am Team. Mir fehlen auf dem Platz die Leader. Und so, wie wir uns gegen Yverdon und vor allem Luzern präsentiert haben, darf man bei einigen sogar den nötigen Charakter hinterfragen.

Das war nicht YB-like! Und wenn es bei einem Spieler im Kopf nicht stimmt, dann ist er bei YB falsch.

Wenn wir über die Ambitionen für die restliche Saison sprechen, ist klar: Das Heimspiel gegen den FCZ ist die letzte Chance, rechtzeitig ein Ausrufezeichen zu setzen.

Der Zug ist noch nicht ganz abgefahren, aber jetzt muss man alle Spiele gewinnen und hoffen, dass die Basler noch straucheln.

Ich habe letzte Woche gesagt, dass mich der FCB nicht überzeugt. Dabei bleibe ich, trotz mittlerweile acht Punkten Vorsprung.

Es braucht aber mehrere FCB-Patzer und natürlich einen YB-Sieg im letzten Direktduell, wenn wir noch eine Chance haben wollen. Überraschen lasse ich mich wie immer gerne.

Hopp YB

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1986 schiesst Lars Lunde YB zum Meistertitel. Ein Jahr später wechselt der Däne zum grossen Bayern München in die Bundesliga. Später spielt er auch unter Ottmar Hitzfeld für Aarau. Im Alter von 26 Jahren muss Lunde wegen der Folgen eines Verkehrsunfalls seine Karriere beenden.

Bis heute ist der 61-jährige Lars Lunde in Bern eine Legende – und seit 2024 auch Nau.ch-Kolumnist.