Kuriose Geldstrafen bei der WM: 360'000 Franken für falsche Socken

Das Wichtigste in Kürze
- An der WM in Russland wurden zahlreichen Verbände Bussgelder aufgebrummt.
- Der englische Verband wurde bislang am heftigsten gerügt.
Falsche Socken sind bei der Fussball-WM in Russland eine teure Angelegenheit gewesen. Der Weltverband FIFA hat bis kurz vor dem Finale von Russland Geldstrafen in Höhe von mehr als 850'000 Schweizer Franken verhängt – davon mehr als 40 Prozent für das Tragen nicht-konformer Unterziehsocken. Gleich vier Teams wurden in der K.o.-Phase des Turniers in Russland wegen eines solchen Verstosses gegen die Marketing-Regularien der FIFA belangt und mussten dafür zusammen 360'000 Franken zahlen.
Die Socken sind unter den Stutzen in Teamfarben bei genauem Hinsehen an dunklen Punkten zu erkennen. Damit zeigten die Profis «nicht autorisierte kommerzielle Markenkennzeichnung auf Spieler-Ausrüstungsgegenständen», wie es in der FIFA-Disziplinarsprache heisst. Davon waren England und Schweden gleich jeweils zweimal sowie Uruguay und Kroatien betroffen.
Auch die Schweiz kam an der WM bekanntlicherweise nicht ungeschoren davon. Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri wurden nach ihrem Doppeladler-Jubel mit einer Busse von jeweils 10'000 Franken gerügt. Dazu kam eine Strafe von 5000 Franken für Stephan Lichtsteiner, der sich dieser politisch kontroversen Jubelform anschloss.

Englischer Verband an der Spitze
Insgesamt gab es 857'000 Franken an Geldstrafen. Der englische Verband FA führt durch seine zwei Vergehen mit 140'000 Franken den Bussgeldkatalog der WM an. Dahinter folgt Final-Teilnehmer Kroatien (130'000 Franken), der sich für falsche Socken, nicht lizenzierte Getränke auf dem Spielfeld und Auseinandersetzungen seiner Fans mit Argentiniern verantworten musste. Dazu kommt eine persönliche Strafe in Höhe von 15'000 Franken für den später entlassenen Betreuer Ognjen Vukojevic, der nach dem Viertelfinal-Sieg über Russland mit seinem Jubel für die Ukraine für Wirbel sorgte. Verteidiger Domagoj Vida kam dafür mit einer Verwarnung davon.
Die FIFA hatte die Diskrepanz von Marketingstrafen zu anderen Vergehen verteidigt und erklärt, dass jeder Fall als Einzelfall behandelt werde. So waren ein russisches Plakat mit einem Code, der für «Heil Hitler» steht oder homophobe Rufe mexikanischer Fans mit jeweils 10'000 Franken Geldstrafe belegt worden.