Hakan Yakin: «FCSG hätte Zeidler-Philosophie beibehalten sollen»
Das Wichtigste in Kürze
- Trotz dem 1:0-Sieg über Sion verpasst der FCSG in der Super League die Top 6.
- Hakan Yakin hätte sich gewünscht, man hätte an der Zeidler-Philosophie festgehalten.
- Die restlichen fünf Spiele würden jetzt der Saisonplanung dienen, sagt «Hatsch».
Im Jahr eins ohne Peter Zeidler verpasst der FC St.Gallen die Championship Group. Hat Nachfolger Enrico Maassen in der Ostschweiz zuwenig bewegt?
«Es ist natürlich schwierig, nach Zeidler. Ich hätte aber erwartet, dass man die Philosophie dieser Ära weitergeführt hätte: Hohes Pressing, attackieren, den Gegner unter Druck setzen. Das hat zu den Spielern und den Fans gepasst», sagt Hakan Yakin.

Als Hauptgrund für das Verpassen der Top 6 nennt «Hatsch» die Heimbilanz: «Sie hatten nicht mehr diese Dominanz zu Hause in ihrem Stadion. Darum ist das Verpassen der Championship Group für mich eine Überraschung: In den letzten Jahren war der FCSG zu Hause eine Macht.»

Dabei wären gerade die Fans ein wichtiger Faktor für die Heimstärke beim FC St.Gallen. «Fast jedes Spiel ist ausverkauft. Ich habe auch dort gespielt, ich weiss, was die Fans brauchen: Sie wollen keinen attraktiven Fussball, aber die Spieler sollen kämpfen, den Gegner mit hohem Pressing an die Wand spielen – auch, wenn sie mal verlieren.»

Aber diese Druckphasen und die Selbstverständlichkeit haben Yakin zuletzt gefehlt. «Das habe ich nicht gespürt», erklärt «Hatsch».
Wie für den FCZ geht es für die Espen jetzt um gar nichts mehr. Yakin sagt: «Egal ob du Platz 6 oder 9 holst, es kommt jetzt fünf Freundschaftsspielen. Darum muss man schon jetzt die neue Saison planen.»
Bist du mir der Arbeit von FCSG-Coach Enrico Maassen zufrieden?
Das gelte auch für die Kaderplanung, erklärt «Hatsch»: «Man muss mit den Spielern auflaufen, die man behalten will – den anderen muss man klar sagen, dass man ohne sie plant.»
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Nau.ch hat Hakan Yakin zum «Klartext mit Hatsch» in der «Yakin-Arena» in Oberengstringen ZH getroffen.

Bereits erschienen sind Kapitel, in denen der 87-fache Natispieler über den FC Zürich, YB oder den FCB spricht. Es folgen bis Ende Woche weitere Kapitel zu GC, Winterthur und den anderen Klubs in der Super League.