24 Fussball-Trainer bekamen am Donnerstag die Lizenz, künftig Profi-Mannschaften trainieren zu dürfen. Ein junger und ein erfahrener Kollege erhielten Sonderpreis.
Die Trainer des Fussballlehrer-Lehrgangs stehen mit DFB-Präsident Reinhard Grindel (l) beim Gruppenfoto zusammen. Foto: Federico Gambarini/dpa
Die Trainer des Fussballlehrer-Lehrgangs stehen mit DFB-Präsident Reinhard Grindel (l) beim Gruppenfoto zusammen. Foto: Federico Gambarini/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «Glücksfall» Florian Kohfeldt ist der Trainer des Jahres, «Querdenker» Volker Finke erhielt einen Preis für sein Lebenswerk.
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Wer der beste Schüler unter den neuen 24 Fussball-Lehrern ist, verriet der Deutsche Fussball-Bund aber nicht.

Beim 65. Lehrgang, dem ersten unter dem neuen Ausbilder Daniel Niedzkowski, schafften alle Teilnehmer nach 22 Wochen Präsenzausbildung, acht Wochen Praktikum und sechs Wochen Selbststudium den Abschluss.

«Und wir haben niemanden durchgehievt», beteuerte Niedzkowski. Wer die beste Abschlussnote hatte, wollte er aber nicht verraten. «Das würde den anderen nicht gerecht», sagte Niedzkowski: «Die Unterschiede der Top 5 lagen im Promille-Bereich. Ausserdem haben wir verschiedene Zielgruppen, die schwer miteinander zu vergleichen sind.»

In Patrick Helmes, Andreas Hinkel und dem bereits bei 1860 München in der 3. Liga tätigen Daniel Bierofka gehören drei Ex-Nationalspieler zu den Absolventen. Auch Cristian Fiel als Chefcoach beim Zweitligisten Dynamo Dresden ist bereits seit Ende Februar im Profi-Fussball tätig. In Theresa Merk, Verbandssportlehrerin des Fussball-Verbandes Mittelrhein, zählte auch eine Frau zu den Teilnehmern.

Der 36 Jahre alte Kohfeldt, seit Oktober 2017 Chefcoach des Bundesligisten Werder Bremen, war 2015 der Primus gewesen. Nun ehrte ihn der DFB als Coach des Jahres. «Mit seinem Werdegang hat er die Lorbeeren bestätigt, die er als Lehrgangsbester erhalten hatte», sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel: «Unter ihm spielt Werder Bremen frischen, begeisternden und erfolgreichen Fussball.»

Oliver Bierhoff, DFB-Direktor Nationalmannschaften und Akademie, lobte: «Für Werder Bremen ist er ein Glücksfall.» Und Werders Aufsichtsratschef Marco Bode bilanzierte in einem Einspieler über die Videowand: «Didi Hamann lobt ihn, meine Frau mag ihn - er muss ein Guter sein.» Kohfeldt selbst sagte: «Ich wusste früh, dass ich Trainer werden will. Aber ich habe nie an die Bundesliga gedacht. Als ich die U15 trainiert habe, habe ich gesagt: Das ist mein Traumjob. Jetzt sind noch ein paar Traumjobs dazugekommen.»

Den 71 Jahre alten Finke, der als neunter Trainer nach Dettmar Cramer, Udo Lattek, Gero Bisanz, Otto Rehhagel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, Bernd Schröder und Erich Rutemöller für sein Lebenswerk geehrt wurde, zählte Bierhoff «zu den grossen Querdenkern des deutschen Fussballs». Finkes 16 Jahre beim SC Freiburg bedeuten immer noch die längste Amtszeit im deutschen Profi-Fussball. Unter ihm seien «insbesondere im Bereich der Nachwuchsförderung viele Innovationen eingeführt, von denen später der gesamte deutsche Fussball profitiert hat», sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel.

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