Der Deutsche Fussball-Bund bestätigt die Sperre von Frankfurts David Abraham nach seinem Body-Check gegen Freiburgs Christian Streich von sieben Wochen.
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David Abraham (l) von Frankfurt prügelt sich mit Vincenzo Grifo von Freiburg (r). Der deutsche Fussball-Bund hat die Sperre gegen Abraham bestätigt. - DPA

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Sportgericht des Deutschen Fussball-Bundes bestätigt Sperre gegen Abraham.
  • Der Frankfurter bleibt somit für sieben Wochen gesperrt.
  • Er hatte Freiburgs Chefcoach Christian Streich umgerempelt.
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Die Bilder gingen durch die Fussball-Republik: Frankfurts David Abraham checkte Freiburgs Chefcoach Christian Streich zu Boden. Das hat es in der Bundesliga noch nicht gegeben.

Der Argentinier und die Eintracht kämpften vergeblich gegen die lange Sperre. David Abraham bleibt für sieben Wochen gesperrt.

Deutscher Fussball-Bund bestätigt Sperre

Bei der mündlichen Verhandlung wich das Sportgericht des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) in Frankfurt am Main nicht von der Einzelrichterentscheidung ab. «Es ist ein klarer Fall des direkten Vorsatzes», sagte der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz nach vierstündiger Verhandlung in der DFB-Zentrale.

Er betonte angesichts der jüngsten Attacken gegen Amateur-Schiedsrichter auch die Vorbildfunktion der Profis. «Das, was oben passiert, findet seinen Niederschlag auch an der Basis.»

Deutscher Fussball-Bund: Bodycheck war Absicht

Lorenz erklärte mit Blick auf den argentinischen Abwehrspieler: «Sein Koordinations-Vermögen ist ausgeprägt genug, um auch im hohen Tempo um den Trainer herumzulaufen. Das hat er nicht getan. Dann hat er ihn mit einem wie vielleicht im Eishockey üblichen Bodycheck abgeräumt.» Er verwies auch darauf, dass Abraham durch andere Rote Karten «einschlägig vorbelastet» sei.

Christian Streich SC Freiburg
Trainer Christian Streich von Freiburg liegt nach einem Rempler von Frankfurts Spieler Abraham an der Seitenlinie am Boden. - dpa

«Er hat einen schweren Fehler begangen, er steht am öffentlichen Pranger - das muss aber reichen». So verteidigte Schickhardt Abraham und forderte, die Sperre teilweise zur Bewährung auszusetzen. Für den Eintracht-Profi ist die Hinrunde gelaufen. Allerdings kann die Eintracht noch vor das DFB-Bundesgericht ziehen.

Nachreiner hingegen sprach bei den Ausführungen Abrahams und Grifos von einer «Märchenstunde». Brych sagte als Zeuge aus, dass er davon ausgehe, dass Abraham Streich absichtlich umgerempelt habe.

«Das war keine Absicht, ich bedauere sehr, was passiert ist. Ich wollte ihn nie umstossen. Ich bin in die Richtung des Balles gelaufen», beteuerte Abraham. Er habe Streich nicht im Auge gehabt.

Auf dem gezeigten Video war eindeutig zu sehen, dass Abraham noch eine kleinen Schlenker in Richtung Streich macht. Allerdings sprang auch der Ball gegen die Platzumrandung und änderte die Richtung.

Auch Freiburgs Grifo wird gesperrt

Der SC Freiburg hingegen nahm im Fall Vincenzo Grifo den Vorschlag an. So bleibt es bei einer Zwangspause von drei Spielen für den Offensivspieler. Der ausgewechselte Grifo hatte bei den Tumulten nach Abrahams Attacke gegen Streich dem Frankfurter ins Gesicht gefasst. Dafür zeigte ihm Schiedsrichter Felix Brych ebenfalls die Rote Karte.

SC Freiburg Eintracht Frankfurt
David Abraham (l) von Frankfurt prügelt sich mit Vincenzo Grifo von Freiburg (r). Deutscher Fussball-Bund sperrt ihn nun für vier Spiele. Foto: Patrick Seeger - DPA

«Ich habe meinen Trainer am Boden gesehen. Ich möchte David auf keinen Fall ins Gesicht fassen. Ich möchte ihn nur von mir weghalten, wegstossen», erklärte Grifo seine Tätlichkeit. Die Ausführungen der beiden Fussballer kommentierte Lorenz ironisch: «Sie sind ja alle ziemlich nett zueinander.»

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