Der kleine Hoffnungsschimmer nach dem Sieg in Düsseldorf ist schon wieder verschwunden. Werder Bremen steht ein harter Abstiegskampf bevor.
Florian Kohfeldt
Werders Trainer Florian Kohfeldt musste mit seiner Mannschaft schon die sechste Heimpleite hinnehmen. Foto: - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Werder Bremen konnte in dieser Bundesliga-Saison nur ein Heimspiel gewinnen.
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Es ist nicht lange her, da gehörte eine Reise nach Bremen für die Gegner zu einer der unangenehmsten Aufgaben der Saison.

Erst ein Heimsieg

Ein Auswärtsspiel im stimmungsvollen Weserstadion war selbst für die Topclubs der Fussball-Bundesliga eine Herausforderung. Doch wie so vieles hat sich auch das in dieser für Werder so verkorksten Saison geändert. Inzwischen ist die Arena am Osterdeich zu einer Art Selbstbedienungsladen geworden. Düsseldorf, Leipzig, Schalke, Paderborn, Mainz und nun auch Hoffenheim, sie alle nahmen aus der einstigen Bremer Festung drei Punkte mit.

«Das wurmt uns und auch mich sehr», gab Werder-Coach Florian Kohfeldt nach dem 0:3 gegen Hoffenheim zu. Es hat sich in der Liga längst herumgesprochen, wie man an der Weser punktet. Hinten kompakt stehen, Werder das Spiel machen lassen und dann auf einen Fehler warten, denn dieser bekommt bestimmt irgendwann. So auch am Sonntag, als Davy Klaassen die sechste Heimpleite der Saison mit einem Eigentor einleitete.

Von dieser 65. Minute an hatte kaum jemand im Weserstadion das Gefühl, dass die Bremer noch einmal zurückkommen würden. Es machte sich früh eine Art Resignation auf den Rängen breit, auch wenn diese anders als in anderen Stadion kaum in Unmutsäusserungen gegen das eigene Team kippte.

Vielmehr gab es auch nach dem nächsten Rückschlag Applaus der treuesten Anhänger aus der Ostkurve. In Bremen weiss man aus der Vergangenheit, dass man Krisen nur gemeinsam bewältigen kann.

Mission Klassenerhalt

Doch der Weg zum Klassenerhalt wird für die Norddeutschen in dieser Saison so steinig wie lange nicht mehr. Denn zu der immer eklatanter werdenden Heimschwäche gesellt sich auch noch ein akutes Problem in der Offensive. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die Bremer bis zum Ende der Transferperiode einen neuen Stürmer brauchen, dann brachte ihn das Spiel gegen Hoffenheim. Bis auf einen Kopfball von Vogt und einen Schuss von Rashica brachte Werder vor dem Tor nicht viel zustande.

«Das war zu wenig», gestand auch Kohfeldt. Doch ob es mit einem neuen Stürmer bis zum Ende der Woche noch klappt weiss niemand. Man sondiere weiter den Markt, wiederholte Sport-Geschäftsführer Frank Baumann gebetsmühlenartig.

Doch neben dem sehr überschaubaren Markt an Kandidaten macht der eng gesteckte finanzielle Rahmen die Suche schwer. Spätestens seit Sonntag muss allen in Bremen aber klar sein: Ein Abstieg wird ohne neue Offensivkraft wahrscheinlicher.

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