Rassismus-Vorfall in Münster: Drei Jahre Stadionverbot

Das Wichtigste in Kürze
- Beim Spiel Münster gegen Würzburg wurde Verteidiger Kwadwo rassistisch beleidigt.
- Nun greift der DFB durch und verhängt ein Stadionverbot gegen den Tatverdächtigen.
«Das Mindeste, das wir nun tun können, ist, dass diese Person nicht mehr in unser Stadion kommt». Dies erklärte Vereinspräsident Christoph Strässer. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) leitete zugleich Ermittlungen ein.
Zuvor hatte die Polizei die Identität des Mannes bestätigt und weitere Ermittlungen eingeleitet. Bei dem Tatverdächtigen, der am Freitag im Drittligaspiel von Preussen Münster gegen die Würzburger Kickers den Gäste-Spieler Leroy Kwadwo mit Affenlauten beleidigt hatte, handelt es sich um einen 29-Jährigen aus dem Kreis Steinfurt.
Wie eine Polizeisprecherin am Montag bestätigte, wurde der Mann wegen Volksverhetzung angezeigt.
«Es werden weitere Zeugen vernommen und der Beschuldigte wird zur Sache befragt», sagte die Sprecherin. Danach werde sich die Staatsanwaltschaft mit dem Fall beschäftigen. Beim Grundtatbestand der Volksverhetzung ist eine Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren möglich.
Auch finanziell wird der Vorfall für den Zuschauer Konsequenzen haben. Neben einer Geldstrafe aus dem Strafverfahren wird auch Preussen Münster die zu erwartende Strafe des DFB auf den Täter umlegen. Die teilte der Club mit.
Die Zuschauer hatten auf die Beleidigungen des Mannes mit «Nazis-raus»-Rufen reagiert. Dazu hatten sie den Tatverdächtigen, der seinen Platz verlassen hatte, ausfindig gemacht und identifiziert.