PSG: Coach Luis Enrique widmet CL-Titel toter Tochter (†9)

Zum ersten Mal in der Clubgeschichte gewinnt Paris St. Germain die Champions League. Die Pariser fertigen Inter Mailand in München gleich mit 5:0 ab – noch nie war der Final so deutlich.

Auffallend: PSG brilliert in der Triple-Saison mit vielen jungen Talenten – und tritt als Einheit auf. Das war nicht immer so.

Zu Zeiten von Stars wie Zlatan Ibrahimovic, Neymar, Kylian Mbappé oder Lionel Messi schaffte es der Henkelpott nie in Frankreichs Hauptstadt.

Baumeister des Erfolgs ist Trainer Luis Enrique, der seit zwei Jahren im Amt ist. Der Spanier gewinnt als Coach zum zweiten Mal das Triple. Vor zehn Jahren schaffte er das Kunststück bereits mit dem FC Barcelona.

Jenen Champions-League-Sieg feierte Enrique damals mit seiner kleinen Tochter Xana. Doch dieses Mal ist das Mädchen nicht dabei. Xana erkrankte vor Jahren an Knochenkrebs und starb 2019 im Alter von neun Jahren.

Enrique, der für seine Tochter eine Auszeit als spanischer Nationaltrainer nahm, widmet ihr nun seinen zweiten CL-Sieg.

Nach der 5:0-Gala trägt der 55-Jährige ein schwarzes T-Shirt, das an seine Tochter erinnert. «Xana ist immer bei uns, wir denken immer an sie. Wir lieben sie. Ich denke, dass sie hier unter uns rennen würde», sagt der Spanier.

Für eine schöne Geste sorgen auch die Pariser Fans. Nach Schlusspfiff rühren sie mit einer Choreographie, auf der Xana mit einem Trikot mit der Nummer acht und einer Fahne zu sehen ist.

Es erinnert wie das T-Shirt von Luis Enrique an eine Szene, als Xana nach dem Champions-League-Sieg von Barcelona auf dem Rasen eine grosse Fahne in der Hand hielt.

Enrique ist nach dem Premierentriumph der unumstrittene Star bei PSG.

«Er hat alles verändert. Er hat eine andere Art, Fussball zu sehen. Nach all dem, was er erlebt hat, ist es grossartig, dass er das erleben kann. Er verdient es wie kein anderer», sagt Verteidiger und Torschütze Achraf Hakimi.

Seine Profis werfen Enrique während der Feierlichkeiten durch die Luft und nehmen ihn mit dem Pokal auf die Schultern.

Der zweifache Triple-Trainer verewigt sich mit dem Königsklassen-Triumph in einer besonderen Trainer-Galerie.

Nach Carlo Ancelotti, Ernst Happel, Jupp Heynckes, Ottmar Hitzfeld, José Mourinho und Pep Guardiola ist er der siebte Coach, der Europas Club-Krone mit zwei verschiedenen Vereinen gewinnt.