Die Fan-Interessensgemeinschaft «Unsere Kurve» hat sich vehement gegen die Forderung von Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl nach personalisierten Zuschauertickets im Bundesliga-Fussball ausgesprochen.
Baden-Württembergs Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration: Thomas Strobl (CDU). Foto: Sebastian Gollnow/dpa
Baden-Württembergs Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration: Thomas Strobl (CDU). Foto: Sebastian Gollnow/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Strobl hatte dies angeregt, um Täter nach Schmähgesängen besser ermitteln zu können.
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«Unsere Position ist unverändert: Wir sind gegen personalisierte Tickets», sagte Sprecher Rainer Vollmer der Deutschen Presse-Agentur. Er befürchte auch, dass man die Corona-Krise «dazu missbrauchen könnte, um personalisierte Tickets einzuführen».

Strobl hatte dies angeregt, um Täter nach Schmähgesängen besser ermitteln zu können. «Es ist absolut inakzeptabel, wenn bei Fussballspielen Rassismus offen zutage tritt, wenn völlig unschuldige Menschen traktiert werden, nur weil sie anderer Herkunft oder Hautfarbe sind», teilte der CDU-Minister mit. Allerdings gibt es - auch auf Betreiben der Ultra-Szene - bei Bundesliga-Spielen nur noch sehr selten rassistische Vorfälle. Massive Beleidigungen hatte es gegen Mäzen Dietmar Hopp vom nordbadischen Erstligisten TSG 1988 Hoffenheim gegeben, das DFB-Sportgericht hat die Verfahren aber kürzlich im Zuge der Corona-Krise eingestellt.

Die Innenminister müssten auf ihrer Konferenz vom 17. bis zum 19. Juni in Erfurt darüber sprechen, ob Eintrittskarten für Fussballspiele in den Profiligen künftig nur noch personalisiert ausgegeben werden dürften, so Strobl.

Fan-Organisationen und Verbände beraten derzeit in einer Arbeitsgruppe mit der Deutschen Fussball iga (DFL) und dem Deutschen Fussball-Bund (DFB) darüber, wie bei einem Ende der Geisterspiele wieder eine reduzierte Zahl von Zuschauern in die deutschen Stadien kommen könnte. Laut Vollmer gibt es keine einheitliche Meinung in der Szene: «Die Mehrheit ist vielleicht sogar dafür, erst wieder mit einer Vollauslastung zu starten. Denn wie will man da eine Auswahl treffen?»

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