Hoeness gegen Bayern: Kramaric warnt vor «Schalke-Ergebnis»

Das Wichtigste in Kürze
- Erst schenkte er seinem neuen Trainer Sebastian Hoeness den Sieg bei der Bundesliga-Premiere, dann spielte Andrej Kramaric erbarmungslos den Partyschreck.
«Das war kein Hoffenheim. Wir müssen besser spielen und trainieren, sonst reicht es diese Saison nicht», sagte der dreifache Torschütze nach dem 3:2 (2:1) am 1. Spieltag beim 1. FC Köln: «Nächste Woche spielen wir gegen die Bayern. Und wenn wir so spielen, wird es wieder ein Schalke-Ergebnis geben.» Die Schalker kassierten eine demütigende 0:8-Blamage beim FC Bayern.
Hoeness hat natürlich eine besondere Beziehung zum Rekordmeister. Er ist in München geboren, sein Vater Dieter ging für den FC Bayern auf Torejagd, sein Onkel Uli prägte den Verein seit 50 Jahren als Spieler, Manager, Präsident und nun Ehrenpräsident. Und Hoeness selbst führte im Vorjahr die 2. Mannschaft der Münchner zum sensationellen Meister-Titel in die 3. Liga, womit er sich die Bundesliga-Chance in Hoffenheim verdiente.
Dass eine Leistung wie am Samstag nicht reichen wird, um den Triple-Sieger zu ärgern, ist dem 38-Jährigen auch bewusst. Noch am Abend nach dem «glücklichen Sieg der Moral» wollte er sich das Spiel noch einmal ansehen und die Vorbereitung starten. Die Selbstkritik seines Matchwinners gefalle ihm grundsätzlich, sagte Hoeness, «nach dieser zweiten Halbzeit wissen wir, dass wir noch Arbeit vor uns haben. Aber wir dürfen auch die gute erste Halbzeit nicht vergessen.»
Kramaric, so lobte der neue Hoffenheimer Trainer, habe «den Unterschied gemacht. Er ist ein aussergewöhnlicher Spieler». Der in den ersten beiden Pflichtspielen zweimal der Retter für Hoeness war. Im Pokal beim Viertligisten Chemnitzer FC rettete er die Kraichgauer mit zwei Toren beim 2:2 ins siegreiche Elfmeterschiessen und auch zum Bundesliga-Auftakt schoss er alle Tore. Zunächst nutzte der Kroate einen Aussetzer von Nationalspieler Jonas Hector (3. Minute) und einen glücklichen Foulelfmeter (45.+3), beim Siegtor rutschte der Ball unter dem Bauch von Kölns Torhüter Timo Horn durch.
In der ersten Halbzeit habe es sich «gut angefühlt», sagte Hoeness nach seiner Bundesliga-Premiere, die ihm als Spieler im Gegensatz zum Vater (Vize-Weltmeister) und Onkel (Welt- und Europameister) verwehrt geblieben war. Nach der Pause sei es eher «ein Puschen gewesen, ein von Aussen helfen». In der Tat ging Hoeness III während der Partei leidenschaftlich und impulsiv mit, stand immer wieder auf, setzte sich wieder hin, tigerte durch seine Coaching-Zone und rief auch mal lautstark aufs Feld. Nach dem Schlusspfiff wirkte er betont unemotional, seine Ausführung beschränkten sich fast ausschliesslich auf die Spiel-Analyse. «Mit Ruhe und Sachlichkeit» wolle er nun auch auf das Bayern-Spiel hinarbeiten.