Hat Manchester United den Prügel-Skandal um Antony vertuscht?

Der brasilianische Fussball-Star Antony (23), der bei Manchester United unter Vertrag steht, sieht sich schweren Anschuldigungen ausgesetzt. Seine Ex-Freundin Gabriela Cavallin und ihre Anwälte behaupten, er habe sie angegriffen.

Die Vorwürfe wurden sowohl bei der Zivilpolizei in Sao Paulo als auch bei der Polizei von Greater Manchester eingereicht. Die brasilianische Nationalmannschaft hat Antony deshalb bereits aus dem Kader gestrichen.

In England macht gleichzeitig ein heftiges Gerücht die Runde, wie die «Dailymail» schreibt: Haben die «Red Devils» von dem Vorfall gewusst? Und versucht, ihn unter den Teppich zu kehren? Manchester United weist jegliche Behauptungen einer Vertuschung entschieden zurück.

Cavallin berichtet von einem Vorfall am 15. Januar im Hyatt Regency Hotel in Manchester. Sie behauptet, Antony habe sie mit dem Kopf gestossen und dann aufs Bett geworfen.

Dabei sei eines ihrer Brustimplantate verrutscht. Sie gibt an, eine Rekonstruktion benötigt zu haben und eine Kopfverletzung erlitten zu haben.

Ihr juristisches Team wirft dem Verein vor, den Vorfall vertuscht haben zu wollen. Ein Betreuer des Vereins soll einen Klubarzt gerufen haben, um Verdachtsmomente zu vermeiden.

In Brasilien wurde die Polizei aufgefordert, die Rolle des Betreuers genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Anwälte fordern zudem Überwachungsvideos aus dem Hotel ein.

Manchester United bestätigte zwar den Arztbesuch auf Wunsch Antonys hin durch einen privaten Mediziner für Cavallin. Jedoch nicht durch das medizinische Personal des Vereins selbst.

Der Club betont weiterhin seine Unkenntnis über die Vorwürfe gegen Antony bis zum Auftauchen in den brasilianischen Medien im Juni.

In einer Stellungnahme heisst es: «Jede Behauptung einer Vertuschung dieser Anschuldigungen ist kategorisch falsch.»

Antony selbst streitet alle Anschuldigungen ab und stellte sich freiwillig zur Befragung zur Verfügung. Auch der Club versichert seine Kooperation mit polizeilichen Ermittlungen.

Trotz Forderungen nach Suspendierung seitens Missbrauchsopfer-Organisationen hält der Verein an seinem Spieler fest.

Trainer Erik ten Hag hat jedoch die Möglichkeit, ihn vorübergehend aus dem Rampenlicht zu nehmen. Eine kurze Erklärung des Clubs besagt: «Manchester United nimmt diese Angelegenheit ernst ...»