Das sorgt für reichlich Kopfschütteln. Zwei Bundesliga-Spieler lassen sich in Corona-Zeiten tätowieren. Weltmeister Corentin Tolisso bekommt beim FC Bayern eine Strafe, «die er spüren wird». Auch Matheus Cunha von Hertha BSC muss zahlen.
Bayerns Tolisso muss wegen seines neuen Tattoos und eines Verstosses gegen die Corona-Vorgaben des Vereins eine Geldstrafe zahlen. Foto: Tom Weller/dpa
Bayerns Tolisso muss wegen seines neuen Tattoos und eines Verstosses gegen die Corona-Vorgaben des Vereins eine Geldstrafe zahlen. Foto: Tom Weller/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Fussball-Weltmeister Corentin Tolisso vom FC Bayern und Matheus Cunha von Hertha BSC haben mit neuen Tattoos während der Corona-Pandemie für jede Menge Unverständnis gesorgt.
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Beide müssen wegen des Verstosses gegen Corona-Vorgaben Geldstrafen bezahlen. «Solche Verstösse werden wir nicht tolerieren. Wir werden Corentin Tolisso daher mit einer empfindlichen Geldstrafe belegen, den Betrag werden wir für karitative Zwecken spenden», sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge.

Der 26 Jahre alte Tolisso hatte sich diese Woche eine Tätowierung stechen lassen und damit nicht nur gegen Regeln des Vereins verstossen. Während des Lockdowns darf ohnehin nicht tätowiert werden. «Es tut mir leid, dass ich gegen die Bestimmungen meines Clubs und der DFL verstossen habe», entschuldigte sich der Franzose via Twitter. «Ich weiss, dass ich unsere Fans und den FC Bayern München enttäuscht habe. Es tut mir leid!»

In den Corona-Zeiten sei man «sehr dankbar, dass die Spiele der Fussball-Bundesliga derzeit trotz der vorherrschenden Corona-Situation stattfinden können», sagte Rummenigge. Umso mehr ärgern Aktionen wie die von Tolisso oder Cunha. «Corentin Tolisso hat jetzt gegen diese Vorgaben verstossen, obwohl unsere sportliche und medizinische Führung diese Vorgaben fortwährend und deutlich intern kommuniziert». Bayern-Vorstand Oliver Kahn erinnerte am Sonntag bei «Sky90» an die «grosse Vorbildfunktion nach aussen» der Bundesliga-Fussballer.

Die «Bild» hatte zuvor über die Tätowierungen der Profis berichtet. Auf einem Foto in den sozialen Netzwerken war demnach zu sehen, dass weder Tolisso noch der Tätowierer einen Mund-Nasen-Schutz getragen hatten.

Bayerns Trainer Hansi Flick sprach mit dem Mittelfeldakteur und drückte sein Missfallen aus. «Das ist ein No-Go und es tut ihm auch sehr leid», sagte Flick im TV-Sender Sky. «Aber es ist vorbei, es ist geschehen, das kann man nicht mehr ungeschehen machen. Das darf nicht vorkommen.» Auch Kahn kann das Verhalten von Tolisso nach eigenen Angaben nicht nachvollziehen. «Klar versucht man da, Verständnis zu finden und findet es sehr, sehr schwer», sagte er.

Laut Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat die Strafe für Tolisso eine Höhe, «die er spüren wird». Mit dem Mittelfeldspieler habe es «ein klares und deutliches» Gespräch gegeben. Die genaue Höhe der Strafe für den 26-Jährigen nannten die Münchner ebenso wie die Berliner im Falle von Cunha nicht. «Wir haben natürlich in aller Deutlichkeit mit Matheus über dieses Thema gesprochen», sagte Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich. «Matheus hat seinen Fehler eingesehen und wird eine Spende an eine soziale Einrichtung leisten. Damit ist das Thema für uns erledigt und wir schauen nach vorne.»

Der 21 Jahre alte Brasilianer Cunha hatte sich nach dem 0:3 des Hauptstadtclubs gegen die TSG 1899 Hoffenheim und vor der 1:4-Niederlage gegen den SV Werder Bremen auf den Oberschenkeln tätowieren lassen.

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