«Geiles Gefühl»: Ibisevic und Co. geniessen Sieg im Berliner-Derby

Das Wichtigste in Kürze
- Hertha gewinnt das Berliner-Derby gegen Union mit 4:0.
- Das Team von Bruno Labbadia hat diesmal auch den Vorgaben entsprechend gejubelt.
- Urs Fischers Union setzt seine Negativserie fort.
Ohne Kulisse fehlt dem Berliner-Duell lange die Fussball-Klasse. Innerhalb von zehn Minuten macht Hertha dann den höchsten Sieg im Stadtderby perfekt. Für Bruno Labbadia war es einfach ein «geiles Gefühl» - und Vedad Ibisevic jubelte dieses Mal ganz vorbildlich.
«Das ist mein Job. Es sind nicht die ersten Tore in meiner Karriere. Ich bin momentan sehr froh, dass es so läuft», sagte der Bosnier Ibisevic nach einem deutlichen Derbysieg gegen Union. Mit seinem zweiten Treffer im zweiten Spiel unter Labbadia führte der Sturm-Routinier Hertha BSC zum hochverdienten 4:0 im Berliner Geister-Derby.
Wiedergutmachung für Hinrunden-Pleite
Nur eine Minute nach seinem Führungstor leitete Ibisevic im praktisch leeren Olympiastadion auch den Treffer von Dodi Lukebakio (52. Minute) ein und hatte somit massgeblichen Anteil an der gelungenen Wiedergutmachung für die schmerzhafte 0:1-Niederlage gegen den Stadtrivalen im Hinrunden-Spiel. «Wir wissen genau, was das Spiel für unsere Fans bedeutet. Diesmal haben wir eine richtig gute Leistung gebracht», sagte Ibisevic.
Matheus Cunha (61.) und Dedryck Boyata (77.) sorgten für den Endstand beim höchsten Derby-Sieg der Hertha und dem ersten im heimischen Olympiastadion überhaupt. Bei allen Treffern hielten die Profis im Gegensatz zum vorangegangenen 3:0 in Hoffenheim auch den gebotenen Corona-Abstand beim Torjubel ein.
Ibisevic machte darauf per Handzeichen extra aufmerksam. «Es wurde sehr viel darüber diskutiert, heute haben ich mich so entschieden», kommentierte der Angreifer die Feierszenen.
Mit Labbadia zurück in die Erfolgsspur
Die Hertha setzte mit dem zweiten klaren Erfolg den Aufwärtstrend unter Labbadia fort und schob sich zum Auftakt des 27. Spieltags der Fussball-Bundesliga mit 34 Punkten auf den zehnten Platz vor.
«Ein Derby hat einen wahnsinnigen Reiz», sagte Labbadia: «Schade, dass unsere Fans nicht dabei waren. Es wäre gigantisch gewesen, wenn wir so ein Spiel vor 75'000 Zuschauern abgeliefert hätten.»
Union mit Negativserie
Aufsteiger Union muss bei weiter 30 Zählern den Blick Richtung Abstiegsplätze richten. «Das erste Tor hat uns völlig aus dem Konzept gebracht», erklärte Union-Coach Urs Fischer.
An diesem Spieltag wird in allen Stadien eine Schweigeminute für die Opfer der Coronavirus-Pandemie abgehalten. Zuvor erklang in der praktisch leeren riesigen Betonschüssel wie gewohnt die Hertha-Hymne «Nur nach Hause» von Schlager-Barde Frank Zander. Die Aufnahme hakte diesmal allerdings bedenklich. Das Knattern und Krächzen aus den Lautsprechern war Sinnbild für eine Anfangsphase mit fussballerischen Hindernissen.
Union praktizierte zunächst auch im Derby-Highlight die den Köpenickern eigene robuste Abwehrhaltung mit ganz wenig Spielraum für den Kontrahenten. Später aber nicht mehr. «Über die zweiten 45 Minuten müssen wir reden», sagte Fischer.