DFB-Präsident Keller: Fussball beansprucht keine Sonderrolle

Der 63 Jahre alte Chef des grössten Fachsportverbandes der Welt schrieb in einem Beitrag für den «Kicker» unter anderem, dass der Fussball in der Krise durch die Coronavirus-Pandemie keine Sonderrolle beanspruche, «auch wenn einige mit dem Blick von aussen zu diesem Schluss kommen».

Keller ging dabei vor allem darauf ein, dass mögliche Tests für Sportler und Sportlerinnen auf keinen Fall zu Lasten anderer Bereiche gehen würden. «Das stellt unser Team aus internen und externen medizinischen Expertinnen und Experten, die derzeit unermüdlich für den Fussball kämpfen, sicher.» Der DFB-Boss bekräftigte: «Der Profifussball wird bereit sein, sobald die Behörden grünes Licht geben, um auf den Platz und zunächst erst mal in die Wohnzimmer zurückzukehren.»

Die 36 Profi-Clubs der Deutschen Fussball Liga beraten am 23. April das weitere Vorgehen. Derzeit ruht der Spielbetrieb bis mindestens zum 30. April. Nachdem Bund und Länder Grossveranstaltungen bis zum 31. August untersagt haben, richten sich Verband und Vereine auf eine Fortsetzung der Saison mit Geisterspielen.

Keller betonte, dass man derzeit aber nicht mehr gemeinsam dafür kämpfe, «dass die vielen Fussballerinnen und Fussballer in jeder Stadt und in jedem Dorf in Deutschland, von der Bundesliga bis zur Kreisliga, bestmögliche Bedingungen vorfinden - sondern dafür, dass der Ball überhaupt wieder rollen kann». Die ureigenste Aufgabe sei vielleicht noch nie so aktuell wie heute gewesen: «die Lobbyarbeit für unsere rund 25.000 Vereine, für unsere mehr als sieben Millionen Mitglieder.»

Der Präsident des Deutschen Fussball-Bundes wies auch noch mal auf die Leistung des Sports und des Fussball im Konkreten für das Gemeinwohl hin. Beide wüssten sich in vielem zu helfen, «doch sie dürfen von der Politik nicht sich selbst überlassen werden», betonte er.