

Christoph Daum: RB Leipzig oder Bayern München wird Meister

Das Wichtigste in Kürze
- Trainer-Ikone Christoph Daum prognostiziert einen Zweikampf um den Titel.
- RB Leipzig und Bayern München werden den Titel unter sich ausmachen, meint Daum.
- Auch für den Abstiegskampf gibt der Kult-Coach eine Prognose ab.
Erstmals RB Leipzig oder wieder der FC Bayern München. So lautet der Meistertipp von Christoph Daum. Der 66-Jährige hat für die «Deutsche Presse-Agentur» Rückrunden-Thesen zu allen 18 Clubs aufgestellt. Und er rechnet damit, dass sich an der Spitze der Serienmeister Bayern und der Emporkömmling RB Leipzig duellieren werden.
Werder Bremen muss sich demnach voll mit dem Abstiegskampf identifizieren, ansonsten könnte es eng werden. Seinem Ex-Club 1. FC Köln traut Daum den Klassenverbleib zu. Und im Kampf um die Europapokalplätze könnte Borussia Mönchengladbach einen entscheidenden Vorteil haben.
Wer wird Deutscher Meister?
RB Leipzig - Meister oder Platz 2
«RB Leipzig überzeugt mit Kompetenz, Kontinuität und klaren Strukturen auf und ausserhalb des Spielfeldes. Das Konzept in Kombination mit der fachlichen Qualität und Siegermentalität eines Julian Nagelsmann kann mit der Meisterschaft belohnt werden.»
Bayern München - Meister oder Platz 2
«Die Bayern verfügen über den besten Spielerkader, besser als RB Leipzig. Wenn die Abwehr stabilisiert wird, verletzte Spieler zurückkehren und alle ihre optimale Leistung abrufen, wird die Chancenverwertung den Ausschlag geben.»

Borussia Dortmund - Platz 3
«Der BVB hat oft genug gezeigt, dass sie erfolgreichen und mitreissenden Fussball bieten können. Sollte Neuzugang Haaland sofort einschlagen und die Mannschaft Konstanz finden, werden die Dortmunder bei der Titelvergabe mitreden. Aufgrund möglicher Leistungsschwankungen der jungen Spieler wird es aber wahrscheinlich zum Titel nicht reichen.»
Borussia Mönchengladbach - Platz 4
«Die Borussia hat den Vorteil, dass sie sich voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren kann. Marco Rose hat das Team in allen Bereichen auf eine höhere Intensität an Handlungsschnelligkeit, Einsatzbereitschaft und Aggressivität geführt. Die kann zur direkten CL-Qualifikation führen.»
Bayer 04 Leverkusen - Platz 5
«Mein Ex-Club hat das Potenzial, um den vierten CL-Platz zu spielen. Peter Bosz wird sein dominantes Angriffspressing optimieren und hat mit Neuzugang Palacios eine weitere Offensivoption. Sollte die Defensive ihre Fehler abstellen, kann Bayer wieder im letzten Moment die CL-Qualifikation schaffen.»

VfL Wolfsburg - Platz 6
«Der VfL überzeugt mit einer überragenden Defensive. Sollte neben Weghorst in der Rückrunde die Offensive torgefährlicher werden, wäre die Europa League ein realistisches Ziel. Die Rückkehr von Xaver Schlager kann dem Team zusätzliche Impulse verleihen.»
FC Schalke 04 - Platz 7
«Schalke hat unter David Wagner zur Knappen-Mentalität zurückgefunden und einigen Spielern neues Selbstbewusstsein vermittelt. Mit mannschaftlicher Geschlossenheit, der guten Mischung aus Ballbesitz und Konterfussball, können die Königsblauen die EL-Qualifikation erreichen.»
TSG 1899 Hoffenheim - Platz 8
«Hoffenheim hat seine Abgänge nicht kompensieren können und findet nur phasenweise zur Dominanz zurück. Trainer Alfred Schreuder ist aufgrund fehlender personeller Alternativen gezwungen, Spieler auf für sie ungewohnte Positionen umzuschulen. Hoffenheim ist eine Wundertüte.»

Eintracht Frankfurt - Platz 9
«Frankfurt steht für Vollgasfussball. Adi Hütter wird in der Rückserie eine Aufholjagd starten. Die Mehrfachbelastung scheint den Spielern keine Probleme zu bereiten und Hütter weiss die Belastungen genau zu dosieren.»
SC Freiburg - Platz 10
«Die Überraschungsmannschaft der Hinrunde hat sich eine solide Basis für den Klassenerhalt erarbeitet. Die Entscheidungsträger sorgen für Ruhe im Verein und Christian Streich impft seinen Spielern eine beeindruckende Einsatzbereitschaft ein. Sogar ein EL-Platz ist möglich.»
Hertha BSC Berlin - Platz 11
«Jürgen Klinsmann hat für Aufbruchstimmung gesorgt. Er hat den Spielern neues Selbstvertrauen gegeben und lebt Professionalität vor. Die alte Dame kann sogar von der EL träumen, wenn die Talente den nächsten Schritt machen und die Neuzugänge greifen.»

1. FC Union Berlin - Platz 12
«Union wird mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Man spürt bei allen Fans, Spielern und Trainer Urs Fischer die Gier und Freude, um jeden Punkt bedingungslos zu fighten. Der eiserne Wille wird die Abstiegsgefahr bannen.»
Werder Bremen - Platz 13
«Werder besitzt keine Klassenerhaltsgarantie. Trainer Florian Kohfeldt musste wegen Verletzungen häufig improvisieren und kam nie zu einem eingespielten Team. Nur wenn alle wieder gesund sind und jeder den Überlebenskampf annimmt, wird Bremen es schaffen.»
FC Augsburg - Platz 14
«Augsburg kennt den Abstiegskampf, aber Finnbogason muss schnell zu seiner Torgefahr zurückfinden. Zusätzlich sollten die Augsburger im Offensivbereich nachjustieren. Die Vereinsführung strahlt Ruhe aus, der FCA wird die Klasse halten.»
1. FC Köln - Platz 15
«Köln kann den Klassenerhalt schaffen. Dafür müssen aber wirklich alle Spieler und Vereinsverantwortlichen ihre Egos hinten anstellen und wie zuletzt als Einheit auftreten. Nur mit absoluter Geschlossenheit kann das Ziel erreicht werden.»

FSV Mainz 05 - Platz 16 bis 18
«Das Team überrascht mit unerklärlichen Leistungsschwankungen. Der Kader ist gut besetzt, um die für den Klassenerhalt notwendigen Punkte einzufahren. Aber oft schlagen sich die Mainzer mit individuellen Fehlern und Nachlässigkeiten selbst.»
Fortuna Düsseldorf - Platz 16 bis 18
«Die Fortuna braucht dringend Verstärkungen, die aber im Winter kaum zu realisieren sind. Ob es Friedhelm Funkel wieder gelingt, mit den Spielern über die Leistungsgrenze zu gehen, ist fraglich. Die Abhängigkeit von Rouwen Hennings könnte die Achillesferse sein. Abschreiben sollte man die Fortuna aber nie.»
SC Paderborn 07 - Platz 16 bis 18
«Paderborn spielt häufig einen sehenswerten, aber riskanten Hurra-Stil. Dass Angriff oft die beste Verteidigung ist, stimmt nur, wenn ein Trainer über eine stabile Abwehr verfügt. Ich bin überzeugt, dass Steffen Baumgart das Maximum aus der Mannschaft herausholt. Doch am Ende wird es wohl heissen: Raus mit Applaus!»