

Bundesliga: Denkwürdige Premieren für Labbadia und Herrlich

Das Wichtigste in Kürze
- In der Bundesliga soll es am Samstag wieder losgehen.
- Mit Bruno Labbadia und Heiko Herrlich debütieren damit gleich zwei neue Trainer.
- Die Bedingungen dafür sind allerdings sehr speziell.
Die beiden Trainer erleben aber immerhin endlich ihre Premieren für Hertha BSC und den FC Augsburg. Doch wegen der Coronavirus-Pandemie unter einmaligen Bedingungen. «Es ist eine aussergewöhnliche Situation», konstatierte Labbadia bei seiner Vorstellung als neuer Hertha-Coach am 13. April.
Es herrscht(e) viel Unsicherheit - jetzt kann es mit dem Neustart der Bundesliga aber endlich losgehen. «Meine Mannschaften haben in den letzten Jahren eigentlich immer gezeigt, dass wir Fussball mit Leidenschaft und Biss spielen wollen.
Finden Sie die Massnahmen der Bundesliga ausreichend?
Das sind Dinge, für die auch Augsburg steht», versicherte Herrlich, der am 10. März als Nachfolger von Martin Schmidt vorgestellt wurde. Seine erste Prüfung in der Bundesliga ist das Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den VfL Wolfsburg.
Beide Trainer sind erfahren in der Bundesliga
Herrlich ist viel rumgekommen in der Fussball-Welt - Labbadia erst recht. Hertha BSC ist seine siebte Station als Chefcoach seit 2004. Wobei er beim ähnlich krisenanfälligen Hamburger SV gleich zweimal im Amt war.
Für Labbadia ist ein Engagement im Laufe einer Saison auch nichts Neues: Beim VfB Stuttgart war es so, beim zweiten HSV-Job auch, ebenso bei seinem Engagement in Wolfsburg. In Berlin ist nun aber doch noch alles ein bisschen anders. Was diesmal aber nicht nur an den Eigenheiten der Hertha liegt.

«Ich kann keinem die Hand geben, ich kann auf dem Platz nicht mal einen in den Arm nehmen». Dies berichtete der frühere Nationalstürmer. Das gehört bei Labbadia eigentlich dazu, er baut die Spieler auf. Er entwickelt Mannschaften, dieser Ruf eilte dem 54 Jahre alten ehemaligen Profi auch bis in die Hauptstadt voraus.
Selbst wenn Labbadia bereits einiges erlebt hat im Trainergeschäft, sind nicht nur die Umstände des Neustarts in der Corona-Krise bemerkenswert. Bei der Hertha ist Labbadia bereits der vierte Trainer in dieser Saison. Ante Covic schaffte rund 150 Tage im Amt, Jürgen Klinsmann nicht mal 80, bei Alexander Nouri waren es keine 60.
Hertha Berlin will hoch hinaus
Dazu die immer wieder aufkommenden Nachwehen der Posse um den ehemaligen Bundestrainer Klinsmann und dessen unrühmlichen Abgang. Oder das Video des danach suspendierten Salomon Kalou mit Verstössen gegen die Corona-Regeln. Und jüngst die Aufnahme von Jens Lehmann in den Aufsichtsrat als Klinsmann-Nachfolger und Vertreter von Investor Lars Windhorst.

Dieser soll mit seinen 224 Millionen Euro die Träumereien des Hauptstadtclubs beflügeln. Am Samstag (15.30 Uhr) bei der TSG 1899 Hoffenheim wird es für Labbadia und Hertha nun ernst.
Herrlich erlebte in Augsburg deutlich weniger medialen Wirbel. Holprig war sein Auftakt dennoch, nachdem der FCA Anfang März nach einem 0:2 beim FC Bayern Vorgänger Schmidt beurlaubt hatte.
Herrlich gehört zur Risikogruppe
Einen ersten Eindruck in voller Teamstärke bekam Herrlich, in den wenigen Tagen vor dem ursprünglich angesetzten Wolfsburg-Spiel. Ehe die Corona-Krise auch den FCA und die ganze Bundesliga stoppte. «Wir waren komplett im Taktikthema drin, unser Matchplan für Wolfsburg stand letztendlich», berichtete damals Torhüter Andreas Luthe.

Dass der Effekt seiner Verpflichtung verpuffen könnte, befürchtete Herrlich nicht. «Ich sehe immer das Positive», versicherte er. Das hat auch mit seiner Vita zu tun. Denn der frühere Nationalstürmer gehört in der Corona-Krise als ehemaliger Krebspatient auch zu einer Risikogruppe.
«Ich weiss, was es bedeutet, gesund zu sein», sagte der 48-Jährige der «Augsburger Allgemeinen». Und den Neustart an der Seitenlinie der Bundesliga weiss er ohnehin zu schätzen.