

Bundesliga: Bobic findet Rassismus-Spielabbruch äusserstes Mittel

Das Wichtigste in Kürze
- In Deutschland kam es in den Fussball-Profiligen kürzlich zu rassistischen Vorfällen.
- Nun äussert sich Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic dazu.
«Notfalls, wenn sowas passiert, muss ein Spiel auch mal stoppen oder komplett beendet werden. Dann ist es das richtige Zeichen», sagte der 48-Jährige am Rande der Laureus-Sportpreise, die am Montagabend in Berlin vergeben wurden.
Ein Abbruch müsse aber abgewogen werden, mahnte Bobic. «Wenn einer oder zwei Leute eine dumme Aktion machen, warum sollen die anderen 60.000 dafür büssen. Du musst diese zwei rauspicken», sagte der frühere Torjäger.
Man könne nicht in jeden Kopf schauen. «Wenn es Einzelfälle gibt, dann müssen wir sie ausfindig machen, sie raustun aus den Stadien», sagte Bobic.
Zuletzt hatte es im DFB-Pokal auf Schalke rassistische Entgleisungen einiger Fans gegen Hertha-Profi Jordan Torunarigha gegeben. Bei einem Drittliga-Spiel in Münster hatten Zuschauer mit «Nazis-raus»-Rufen auf die Beleidigungen Mannes gegen den Würzburger Leroy Kwadwo reagiert.
Zudem sorgten sie dafür, dass der Tatverdächtige, der seinen Platz verlassen hatte, ausfindig gemacht und identifiziert wurde.
Bei einem Ligaspiel in Portugal verliess Moussa Marega, 28-jähriger Nationalspieler aus Mali, am Sonntag wegen rassistischer Beleidigungen den Platz.
Laut Bobic ist der Rassismus in der Bundesliga aber nur ein Problem auf den Rängen, nicht innerhalb der Teams. «Wir machen schon sehr viel im Fussball. Die Mannschaften gehen sehr gut miteinander um, da gibt es gar keine Vorfälle. Da ist es egal, welche Hautfarbe sie haben, welchen Glauben sie haben», sagte Bobic.