Während einer Siegerehrung an der Taekwondo-WM wurde statt der iranischen Nationalhymne der islamischen Republik, diejenige aus der Monarchie-Zeit gespielt.
Irans Ali Eshkevarian (l) kämpft gegen den Belgier Badr Achab an der Taekwondo-WM.
Irans Ali Eshkevarian (l) kämpft gegen den Belgier Badr Achab an der Taekwondo-WM. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Melodie der Hymne stammt noch aus der Zeit der Monarchie.
  • Die Königsfamilie und damit die iranische Monarchie wurde vor fast 40 Jahren gestürzt.
  • In den Augen der jungen Perser war das alte System weitaus weltoffener.
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Bei der Taekwondo-WM in Taiwan hat das Abspielen einer falschen iranischen Nationalhymne bei der Siegerehrung für grosse Proteste gesorgt. Nach Angaben des Nachrichtenportals Khabar OnLine heute Dienstag wurde nach dem Sieg des Frauenteams im Pumsae (vorgeschriebene Bewegungsabläufe) nicht die Nationalhymne der islamischen Republik, sondern die aus der Monarchie-Zeit gespielt. Das iranische Sportministerium hat daraufhin wütend reagiert und umgehend Protest eingelegt.

Die Königsfamilie Pahlawi und damit auch die iranische Monarchie wurde vor fast 40 Jahren gestürzt und von einem Klerus-System ersetzt. Das religiöse System und die islamische Republik sind aber in den letzten Jahren immer mehr in die Kritik der besonders jungen iranischen Generation geraten. Im Gegenzug wachsen die Sympathien der jungen Perser für das Monarchie-System von damals, das in ihren Augen weitaus weltoffener gewesen sei. 

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