Deutsche Volleyballerinnen bei Olympia? Das ist schon lange her. 2004 schmetterten sie letztmals in Athen. In China kämpft Felix Koslowskis Team nun um das erste Ticket für die Sommerspiele 2020. Wie stehen die Chancen? Schlecht.
Bundestrainer Felix Koslowski will mit den Volleyball-Frauen die Olymia-Qualifikation schaffen. Foto: Sebastian Gollnow
Bundestrainer Felix Koslowski will mit den Volleyball-Frauen die Olymia-Qualifikation schaffen. Foto: Sebastian Gollnow - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2004 in Athen schmetterten die deutschen Volleyballerinnen letztmals bei Olympischen Spielen.
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Für Peking 2008, London 2012 und Rio de Janeiro 2016 konnten sie sich danach nicht qualifizieren. Das Sehnsuchtsziel 2020 des Teams von Bundestrainer Felix Koslowski heisst nun Tokio.

Die erste Chance auf ein Ticket nach Japan haben die Deutschen in der interkontinentalen Olympia-Qualifikation vom 2.bis zum 4. Augsut im chinesischen Ningbo. Doch bei Gegnern wie Olympiasieger China und dem EM-Dritten Türkei um den früheren Bundestrainer Giovanni Guidetti in der Vierergruppe sind die Aussichten extrem schlecht. Nur der Turniersieger ist im nächsten Jahr in Tokio sicher dabei.

«Sicherlich sind wir nicht der Favorit in China. Mit den Gastgeberinnen, die zu den besten Mannschaften der Welt gehören, und der Türkei warten zwei starke Herausforderungen», sagte Koslowski vor der Herkulesaufgabe in Fernost. «Wir glauben aber an unsere Chancen und werden so auch auftreten. Wir sind gut drauf und bereit.»

Laune und Einsatz werden aber nicht reichen. Auch nicht der Faktor Wohlbefinden, da die Deutschen im selben Hotel schlafen wie beim Nationenliga-Event in China im Juni. Denn allein die Gastgeberinnen sind übermächtig. In der Nationenliga traten sie allenfalls mit einer Zweitbesetzung auf, die Deutschen schlugen sie bei ihrem Heimturnier ebenfalls in Ningbo dennoch mit 3:0. Koslowskis Mannschaft konnte dennoch in China Selbstvertrauen sammeln, als sie Weltmeister Serbien und schliesslich auch Bulgarien bezwang.

Zuletzt holten sich die Deutschen bei einem Vorbereitungsevent in Kaliningrad den Feinschliff. Siegen gegen Polen und Belgien steht eine Niederlage gegen Russland gegenüber. «Für uns war das ein weiterer Schritt nach vorn, obwohl es sicherlich keine leichte Woche für uns als Mannschaft war. Aus diesem Grund bin ich sehr zufrieden», meinte Koslowski über seinen EM-Achten. «Wir haben uns im Aufschlag deutlich verbessert und haben mit viel Aggressivität agiert. Auch in der Annahme haben wir uns in dieser Woche stabilisiert und im Angriff eine verbesserte Variabilität gezeigt».

Verzichten muss Koslowski allerdings auf die erfahrene Libera Lenka Dürr, die ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt hat. Linda Bock vom USC Münster und Anna Pogany vom SSC Palmberg Schwerin bilden das neue Duo. Schwer trifft Koslowski in der Offensive der Ausfall von Aussenangreiferin Hanna Orthmann, die in der Nationenliga für sich geworben hat. Die 20-Jährige fehlt wegen Oberschenkelproblemen.

«Es hätte keinen Sinn gemacht, wenn wir Hanna trotzdem mitgenommen hätten. Sie muss die Probleme vollständig auskurieren, damit sie zur Europameisterschaft wieder zur Verfügung steht», meinte Koslowski über die Titelkämpfe in knapp drei Wochen. Im Januar werden schliesslich die letzten Tokio-Tickets vergeben.

Vielleicht gelingt aber doch das Wunder. «Wir sind nicht nach China gereist, um am Ende auf dem dritten Platz zu landen, sondern die Olympia-Qualifikation zu schaffen», betonte Sportdirektor Christian Dünnes. «Eine Chance ist immer da und die wollen wir nutzen.»

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