Japans Olympia-Ministerin Seiko Hashimoto soll einem Medienbericht zufolge die Nachfolge des wegen eines Sexismus-Skandals zurückgetretenen Organisationschefs Yoshiro Mori antreten.
Seiko Hashimoto ist Japans Olympia-Ministerin. Foto: Kazuhiro Nogi/AFP Pool/AP/dpa
Seiko Hashimoto ist Japans Olympia-Ministerin. Foto: Kazuhiro Nogi/AFP Pool/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die frühere Eisschnelläuferin und siebenfache Olympia-Teilnehmerin, die der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Ministerpräsident Yoshihide Suga angehört, soll jedoch zuvor Widerwillen geäussert haben.
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Eine mit der Nachfolge beauftragte Arbeitsgruppe unter Leitung von OK-Ehrenpräsident Fujio Mitarai habe sich bei ihrer zweiten Sitzung darauf verständigt, die 56-jährige Hashimoto zu bitten, das Amt zu übernehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo.

Die frühere Eisschnelläuferin und siebenfache Olympia-Teilnehmerin, die der regierenden Liberaldemokratischen Partei (LDP) von Ministerpräsident Yoshihide Suga angehört, soll jedoch zuvor Widerwillen geäussert haben. Das Organisationskomitee wolle zu einer dritten Beratungsrunde am Donnerstag zusammenkommen, hiess es. Eine endgültige Entscheidung muss der Vorstand treffen.

Der zurückgetretene Mori hatte bei einer Online-Vorstandssitzung des OK gesagt, dass Sitzungen mit Frauen sich in die Länge zögen, weil die miteinander konkurrierenden Frauen alle reden wollten. Daraufhin war in Japan und auch international ein Sturm der Entrüstung entbrannt. Die Sommerspiele waren wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben worden und sollen am 23. Juli eröffnet werden.

Zudem droht den Organisatoren der Olympischen Spiele neuer Ärger: Die Präfektur Shimane erwägt nach den Worten von Gouverneur Tatsuya Maruyama aus Verärgerung über die Corona-Politik der Regierung, die geplanten Veranstaltungen zum Fackellauf durch die Präfektur abzusagen.

Er sei «unzufrieden mit den Massnahmen der Zentral- und der Stadtregierung von Tokio gegen die Ausbreitung des Coronavirus», sagte Maruyama laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo. Der Fackellauf vor den Olympischen Spielen in Tokio soll am 25. März in der Präfektur Fukushima starten und durch alle 47 Präfekturen des Landes führen, darunter im Mai durch die im Westen gelegene Präfektur Shimane.

Der ursprünglich wie die Sommerspiele für 2020 geplante Fackellauf war aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschoben worden. Die Olympischen Spiele und Paralympics finden nun vom 23. Juli bis 8. August 2021 statt. Der Auftakt soll im J-Village in Fukushima stattfinden, einem Fussballtrainingszentrum, das während der Atomkatastrophe im März 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis als Hauptquartier für die Krisenmanager des Super-Gaus im AKW Fukushima Daiichi gedient hatte.

Während des 121 Tage dauernden Fackellaufs sollen 859 Ortschaften angesteuert werden, bevor das Olympische Feuer am 23. Juli im neuen Olympia-Stadion in Tokio entfacht werden soll. Während des Fackellaufs wollten die Organisatoren mit diversen Massnahmen zum Infektionsschutz einer Ausbreitung des Coronavirus vorbeugen. Doch die Nachricht aus Shimane schürt laut Kyodo die Skepsis, ob die Spiele wirklich sicher über die Bühne gehen können. In jüngsten Umfragen sprach sich eine Mehrheit der Japaner wegen der Pandemie für eine erneute Verschiebung der Sommerspiele oder gar eine Absage aus.

Die Impfkampagne gegen das Virus hat in Japan deutlich später als in anderen ähnlich hoch entwickelten Ländern begonnen. Die ersten Spritzen wurden erst jetzt verabreicht - los ging es mit Impfungen für medizinisches Personal.

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