Jan Frodeno macht weiter: Für viele der «Goat» im Triathlon

Das Wichtigste in Kürze
- Jan Frodeno gewann die Ironman-WM auf Hawaii.
- Der 38-jährige Deutsche denkt aber noch nicht ans Karriereende.
Jan Frodeno plaudert bestens gelaunt beim traditionellen Frühstückstalk der Champions. Im Hintergrund rollen die Wellen des Pazifiks sanft auf den Strand von Kailua-Kona.
Die Sonne strahlt, die Palmen bewegen sich leicht im hawaiianischen Wind. Und nun sitzt er dort, dieser Frodeno, der eigentlich alles in seiner Sportart erreicht hat: Olympiasieger, dreimaliger Ironman-Weltmeister, zweimaliger Halbironman-Weltmeister, Weltbestzeitinhaber, WM-Rekordzeitinhaber.

Nur eines hat er auch mit 38 Jahren nicht: Keine Lust mehr auf Triathlon. Er würde ständig gefragt, warum er denn weitermachen würde, erzählt Frodeno. Und gibt umgehend und mit einem Funkeln in den dennoch leicht müden Augen die Antwort: «Weil ich es kann, weil ich es liebe, weil es einfach ein Traum ist.» Es sei einfach ein Privileg, auf diesem Niveau Sport zu treiben.
Sein Hawaii-Comeback nach einem Verletzungsrennen 2017 und seiner Nichtteilnahme vor einem Jahr wurde zum perfekten Rennen. Das, wonach Frodeno seit Jahren gesucht und sich gesehnt hatte. Dritter Triumph nach 2015 und 2016, WM-Rekordzeit unter sicher nicht optimalen Wetterbedingungen in 7:51:13 Stunden.
Gegner von Frodeno gratulieren
Die Konkurrenz verneigte sich. «Du kannst schlecht einschlafen, denkst drüber nach, bin ich happy mit dem Rennen, was kann ich für nächstes Jahr mitnehmen». Das erzählt Frodeno-Kumpel Sebastian Kienle, Weltmeister von 2014 und diesmal starker Dritter: «Und dann realisierst du, dass Jan einfach auf einem anderen Planeten war.»
Als den Besten jemals, pries Hawaii-Rekordsieger Mark Allen (6) aus den USA Triumphator Frodeno. «Das war das Beste, was ich jemals bezeugen durfte», kommentierte der zweimalige Hawaii-Gewinner Chris McCormack (2007 und 2010) aus Australien: «Das war personifizierte Perfektion.» Er versah seinen Eintrag bei Instagram mit den vier Buchstaben GOAT, Abkürzung für «Greatest of all times» (zu Deutsch: Der Grösste aller Zeiten).