Cristiano Ronaldo hat mit Portugal an der Euro 2020 ein klares Ziel: die Titelverteidigung. Die Seleção erlebt kurz vor dem Auftakt einen Störfaktor.
Cristiano Ronaldo Euro 2020
Will mit Portugal erneut den Titel holen: Superstar Cristiano Ronaldo. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor fünf Jahren holte Portugal den Titel in Frankreich.
  • Am Dienstag startet die Mannschaft von Superstar Cristiano Ronaldo ins Turnier.
  • In diesem Jahr wollen die Portugiesen einen Stolperstart verhindern.
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Im Herzen Budapests tüftelt der Fussball-Rekordjäger mit seinen Portugiesen am Masterplan für die Titelverteidigung. Fünf Jahre nach dem Triumph von Paris will die Seleção zum Auftakt gegen Ungarn vor 61'000 erwarteten Zuschauern in der Puskas Arena jedoch nicht schon wieder einen Stotterstart hinlegen.

«Wir sind der Titelverteidiger und ein Anwärter auf die Trophäe», verkündete Ronaldo vor dem ersten Kräftemessen in der so komplizierten deutschen Gruppe F am Dienstag gegen den Co-Gastgeber der EM. «Das Wichtigste ist, dass wir endlich loslegen und gut starten.»

Ronaldo immer noch Fixpunkt

Der fünfmalige Weltfussballer ist noch immer der Fixpunkt Portugals. Selbst wenn der 36 Jahre alte Stürmer von Juventus Turin in Joao Felix (Atlético Madrid), Bruno Fernandes (Manchester United) oder Bernardo Silva (Manchester City) Komparsen der Spitzenklasse an seiner Seite hat.

«Er ist noch immer eine Bestie, deshalb sollte man nichts anderes als etwas Fantastisches von ihm erwarten», meinte Abwehr-Oldie Jose Fonte über Ronaldo, der als erster Spieler bei einer fünften EM zum Einsatz kommen dürfte und sich dann auch noch den alleinigen Torjägerrekord sichern kann.

Die Ungarn haben Portugal schon bei der EM 2016 in der Gruppenphase aus dem Tritt bringen können. Cristiano Ronaldo sicherte der Seleção damals mit einem Doppelpack noch ein Remis (3:3). «Wenn wir das gleiche Ergebnis holen könnten, würde das jeder von uns unterschreiben», befand Kapitän Adam Szalai vom FSV Mainz 05, der mit seiner Mannschaft seit elf Partien ungeschlagen ist.

Ungarn mit Bundesliga-Achse

Nationaltrainer Marco Rossi setzt auf seine Bundesliga-Achse: vorne Szalai und Roland Sallai (SC Freiburg) sowie hinten Torwart Peter Gulacsi und Innenverteidiger Willi Orban (beide RB Leipzig). «Sie sind sicherlich unsere Schlüsselspieler», sagte Rossi der Deutschen Presse-Agentur.

Ein weiterer Schlüssel sollen die Zuschauer werden. Budapest sicherte der UEFA frühzeitig die Vollauslastung des Stadions zu. Voll heisst, wenn alle Tickets trotz Corona-Pandemie abgenommen werden: 61'000 Fans. «Wir haben die Riesenchance, bei dieser EM ein Ausrufezeichen zu setzen», verkündete Innenverteidiger Orban.

Ungarn erlebte mit der verletzungsbedingten Streichung von Regisseur Dominik Szoboszlai schon vor zwei Wochen einen Rückschlag, Portugal traf es erst vor wenigen Tagen mit dem coronabedingten Ausfall des rechten Aussenverteidigers Joao Cancelo (Manchester City). Nelson Semedo (Wolverhampton Wanderers) wäre der logische Ersatz.

«Dieselbe Überzeugung wie 2016»

An der Ausrichtung der Portugiesen ändern auch diese Personalien nichts. «Ich habe dieselbe Überzeugung wie 2016», betonte Nationaltrainer Fernando Santos, der noch elf Europameister in seinem Kader hat. «Wenn wir an einer EM teilnehmen, dann um zu gewinnen.»

Und dafür würde Santos sogar seinen Superstar infrage stellen – was Ronaldo-Fans allerdings kaum ernsthaft fürchten müssen. «Wenn Cristiano der Mannschaft nicht das gibt, was wir wollen, müsste er natürlich auf die Ersatzbank und das müsste er dann auch verstehen», erläuterte Portugals Nationalcoach im Vorfeld der Endrunde.

Es sei aber natürlich auch so: «Wenn man einen der besten Spieler der Welt hat, dann ist er unabdingbar für die Mannschaft, weil man davon ausgeht, dass er grössten Einfluss haben kann.» Und bei Cristiano Ronaldo ist das noch immer der Fall.

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