Darts-Duo Hopp/Schindler will in Hamburg glänzen

Das Wichtigste in Kürze
- Max Hopp hat Lust auf die ganz grossen Titel des Darts-Sports bekommen. Nach seinem überraschenden Halbfinal-Coup bei der EM in Dortmund und seiner emotional aufgeladenen Premiere in der elitären Premier League in Berlin soll nun der erste ganz grosse Pokal her.
Hopp und Landsmann Martin Schindler vertreten Deutschland vom 6. Juni an (ab 19.00 Uhr/DAZN) bei der Team-WM in Hamburg, die beiden 22 Jahre alten Youngster haben sich höchste Ziele gesetzt. «Martin und ich sind der festen Überzeugung, dass wir vor heimischem Publikum am richtigen Tag jeden Gegner schlagen können», sagte Hopp vor Turnierbeginn der Deutschen Presse-Agentur.
Obwohl Deutschland als Aussenseiter in den Wettbewerb der besten 32 Nationen startet, stehen die Chancen für das Lokalmatadoren-Duo besser als in den Vorjahren. Die eingespielten Siegerteams Phil Taylor/Adrian Lewis (England) sowie Michael van Gerwen/Raymond van Barneveld (Niederlande) existieren in dieser Zusammensetzung nicht mehr, auch Mitfavorit Schottland hat in Peter Wright einen formschwachen und in Gary Anderson einen seit Monaten körperlich angeschlagenen Profi in der riesigen Barclaycard Arena in Hamburg dabei.
Zum Auftakt wartet Ungarn, dann könnte Belgien am 8. Juni die nächste Hürde sein, bevor am folgenden Finaltag ein Duell mit den angezählten Schotten im Viertelfinale winkt. «Belgien und Schottland gehören zu den Top-Anwärtern auf den Titel, aber wir haben in den letzten Jahren schon einige Top-Teams – inklusive den Niederländern – ins Wanken gebracht», sagte Hopp. 2017 und 2018, als das Turnier jeweils noch in Frankfurt/Main stattfand, standen Hopp und Schindler im Viertelfinale und scheiterten nur knapp am späteren Titelträger um Primus van Gerwen. Diesmal hat es die Auslosung besser gemeint.
Und auch erfahrener wird das noch immer junge Team von Jahr zu Jahr. Beim World Cup of Darts, wie die Team-WM genannt wird, haben Hopp und Schindler grosse Siege gefeiert und schwere Rückschläge erlitten. «Das Besondere bei mir und Martin ist, dass wir nicht nur am Board sehr gut harmonieren, sondern auch privat», sagte Hopp. In ihren Einzelkarrieren tasten sich beide Talente immer weiter an die Weltspitze heran. Vor allen Hopp, der neben dem Halbfinale von Dortmund auch das wichtige Turnier von Saarbrücken gewann, hat 2018 auf sich aufmerksam gemacht. Der Hesse steht auf Rang 25 der Weltrangliste und damit so weit oben wie noch nie.
England, Schottland, die Niederlande oder Wales: Auf dem Papier gibt es in Hamburg zwar andere Sieganwärter, doch Deutschland zählt mit dem Heimvorteil definitiv zu den Geheimfavoriten. «Darts-Deutschland hat sportlich gesehen einen grossen Schritt gemacht», urteilt Experte und Kommentator Elmar Paulke.
Das sieht auch Hopp so: «Gerade innerhalb der letzten eineinhalb Jahre haben wir Spieler bewiesen, dass wir sportlich auch ganz oben mithalten können. So ein Erfolg bei einem der grössten Turniere der Welt würde Deutschland nochmal zeigen, dass sie an uns glauben können», erklärte Hopp. Ein erster ganz grosser Titel dürfte die Begeisterung für den Pfeilesport hierzulande nur weiter anheizen.