ARD-Frau Metzner hofft auf Ende der Geschlechter-Debatte

Das Wichtigste in Kürze
- Metzners Vorfreude ist gross.
Die erste ARD-Reporterin bei einem grossen Fussball-Endspiel wünscht sich ein baldiges Ende der Geschlechter-Diskussion.
«Es wäre mir lieber, wenn weniger Aufmerksamkeit aufs Geschlecht gelenkt würde», sagte Julia Metzner der Deutschen Presse-Agentur. «Ich hoffe, dass wir solche Diskussionen beim nächsten grossen Turnier nicht mehr führen müssen.» Am Sonntag wird die 47 Jahre alte Hörfunk-Reporterin als erste Frau für die ARD das Finale einer Fussball-Europameisterschaft kommentieren. Eine Final-Kommentatorin bei WM oder EM gab es in Deutschland bisher nur im Privatradio.
Metzners Vorfreude ist gross. «Ich glaube, dass es geschlechtsunabhängig ist, dass das ein Riesen-Meilenstein in jeder Karriere von Sportjournalisten und -journalistinnen ist, ein Endspiel bei so einem grossen Sportevent kommentieren zu dürfen oder reportieren, wie es ja eigentlich richtig heisst im Radio.»
Grundsätzlich unterstützt Metzner eine Quoten-Regelung im Sportjournalismus. «Es ist noch immer nötig, das ist ja das Traurige», sagte die Hörfunk-Reporterin. «Ich habe mich lange gewehrt gegen Quoten, weil ich dachte, das ist ja nur Wasser auf die Mühlen derer, die sagen: Jetzt haben wir ja unsere Quotenfrauen.» Ihr Wunsch für die Zeit nach der Endspiel-Premiere lautet daher: «Die Zukunft muss sein, dass wir darüber nicht mehr sprechen.»