Das Walliser Stimmvolk wählte heute Sonntag 130 Vertreterinnen und Vertreter für den Verfassungsrat. Dieser soll die Kantonsverfassung komplett überarbeiten.
Walliserfahne Matterhorn
Die neue Kantonsverfassung im Wallis enthält mehrere Änderungen auf politischer Ebene. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Wallis wurden 130 Volksvertreter für den Verfassungsrat gewählt.
  • Die aus dem Jahr 1907 stammende Verfassung wird in den nächsten vier Jahren angepasst.
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Die Beteiligung erreichte nur knapp 50 Prozent und war damit tiefer als bei Vorlagen von ähnlicher Tragweite. Bei den Grossratswahlen im Jahr 2017 lag sie bei über 57 Prozent, bei der Abstimmung über die olympischen Winterspiele Sion 2026 bei über 62 Prozent.

Die Namen der gewählten Mitglieder des Verfassungsrates dürften erst am späteren Sonntagabend bekannt sein. Gemäss den bisherigen Resultaten hat die neue überparteiliche Bürgervereinigung «Appel citoyen» in allen Bezirken, in denen sie angetreten ist, Sitze erobert.

Im März 2017 hatten die Walliser Stimmberechtigten mit 72 Prozent Ja-Stimmen eine Volksinitiative für die Totalrevision der Walliser Kantonsverfassung angenommen. Hinter dem Volksbegehren stand ein Komitee aus Zivilpersonen und Politikern.

Die aus dem Jahr 1907 stammende Walliser Kantonsverfassung soll in den nächsten vier Jahren von einem Verfassungsrat der modernen Zeit angepasst werden. Gegen diese Totalrevision hatten sich einzig die SVP und die CVP des französischsprachigen Unterwallis gewehrt.

Auch Kultur und Sport vertreten

Für die Wahl in den Verfassungsrat hatten sich 646 Walliserinnen und Walliser aufstellen lassen. Ein Teil von ihnen wurde von den traditionellen Parteien portiert, rund die Hälfte repräsentiert die Zivilgesellschaft, etwa den Kultur- oder Sportbereich.

Die überarbeitete Kantonsverfassung wird dem Walliser Volk in rund vier Jahren erneut zur Abstimmung vorgelegt werden. Die neue Verfassung dürfte somit frühestens 2022 oder 2023 in Kraft treten.

Die Mehrheit der Schweizer Kantone hat die Kantonsverfassung bereits revidiert. Die Hälfte von ihnen setzte dafür einen Verfassungsrat ein, die andere überliess die Arbeit den Kantonsparlamenten.

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