Im Kampf gegen die roten Zahlen hat die Berner Stadtregierung ein umfassendes Sparpaket verabschiedet.
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Die Gemeinde Bern will viel sparen. - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Berner Stadtregierung hat ein Sparpaket verabschiedet.
  • Geplant ist der Abbau von 238 Stellen und die Streichung von Investitionen.
  • Die SVP kündigte bereits ein Referendum an.
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Die Stadt Bern plant den Abbau von 238 Stellen in der Verwaltung, will Grossprojekte streichen und neue Einnahmen generieren.

Finanzdirektor Michael Aebersold (SP) sprach am Donnerstag vor den Medien von einer finanzpolitischen «Kurskorrektur», die aus zwei Gründen nötig sei: Zum einen seien die Steuererträge vor allem der juristischen Personen zuletzt unter den Erwartungen geblieben, zum anderen belaste nun auch die Corona-Krise die Stadtkasse.

Rote Zahlen in Bern

Nach fetten Jahren rutschte die Stadt 2019 in die roten Zahlen. Auch die Rechnung 2020 schloss mit einem Defizit ab, es betrug 11,5 Millionen Franken. Fürs laufende Jahr wird gar ein Aufwandüberschuss von 41 Mio Franken budgetiert. Für eine Rückkehr in die schwarze Zahlen braucht es laut Gemeinderat beträchtliche Anstrengungen.

Berner Stadtrat
Der Berner Stadt- und Gemeinderat tagt in der Wankdorfhalle während der Coronavirus Covid-19 Pandemie, am Donnerstag, 14. Mai 2020, in Bern. (Symbolbild) - Keystone

Der Stellenabbau in der Verwaltung soll zum grossen Teil über natürliche Fluktuation erfolgen. Entlassen werden soll möglichst niemand. Die 238 Stellen entsprechen etwa 150 Vollzeitstellen von insgesamt 3300 in der Stadtverwaltung. In den letzten Jahren war die Zahl kontinuierlich angestiegen.

Investitionen um 100 Millionen senken

Weiter will der Gemeinderat die geplanten Investitionen um rund hundert Millionen Franken senken. Mehrere Schulhaus-Sanierungen sollen um Jahre verschoben werden.

Sistiert werden zudem etwa Grossprojekte wie die Sanierung des Helvetiaplatzes im Kirchenfeldquartier. Die umstrittenen Pläne für eine Velobrücke über die Aare zwischen Breitenrain und Länggasse verschwinden bis mindestens 2028 in der Schublade.

SVP kündigt Referendum an

Entlastet wird der Haushalt vor allem durch Sparmassnahmen. Die Stadtregierung plant aber auch Mehreinnahmen. Eine Steuererhöhung steht zwar nicht zur Diskussion, doch soll das Parkieren verteuert und eine Feuerwehr-Ersatzabgabe eingeführt werden.

Die SVP kündigte dagegen umgehend das Referendum an. Das letzte Wort hat hier also womöglich das Volk. Zudem werden sich die Stimmberechtigten im Rahmen der Budget-Abstimmung mit dem Entlastungspaket auseinandersetzen können.

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