Der Kanton Schwyz wird kein flächendeckendes Netz an Pilzkontrollstellen einführen. Der Kantonsrat teilt die Ansicht der Regierung.
Pilzkontrolle
Der Kanton Schwyz entscheidet gegen ein umfassendes Netzwerk von Pilzkontrollstellen. - Keystone
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Der Kanton Schwyz soll nicht für ein flächendeckendes Angebot an Pilzkontrollstellen sorgen. Der Kantonsrat geht mit der Regierung einig, dass es nicht Aufgabe des Staates sei, die Qualität von selbstgesammelten, für den eigenen Verzehr bestimmte Lebensmittel zu kontrollieren.

Das Parlament lehnte am Mittwoch mit 69 zu 25 Stimmen die Motion «Risiko minimieren – Pilzkontrollstellen schaffen» von Andreas Imbaumgarten (Grüne) ab.

Imbaumgarten argumentierte, dass die Kosten einer Pilzkontrollstelle gemessen am Schaden, den diese verhindern könnten, gering sei. «Eine einzige Knollenblätterpilzvergiftung mit Lebertransplantation kostet beispielsweise mehr als eine halbe Million Franken», schrieb er in seinem Vorstoss. Amtliche Kontrollstellen sollten deswegen der Bevölkerung «mit zumutbaren Verkehrsaufwand» zugänglich sein.

Gefahr durch giftige Pilze relativiert

Der Regierungsrat relativierte in seiner Antwort die Gefahr, die von giftigen Pilzen ausgehe. Die meisten Pilzvergiftungen seien auf den Verzehr von verdorbenen und nicht von giftigen Pilzen zurückzuführen, erklärte er in seiner Antwort. Statistisch gesehen sei kaum mit einem Fall einer schweren Erkrankung nach dem Verzehr eines Giftpilzes im Kanton Schwyz zu rechnen.

Rupert Suter (SVP) pflichtete der Regierung bei. Das Pilzsammeln sei ein Hobby, das nicht vom Staat finanziert werden müsse. «Man solle die nehmen, die man kennt», riet er den Pilzsammlerinnen und -sammlern. Im Zweifelsfalle solle auf den Verzehr eines Pilzes verzichtet werden, sagte Doris Pöpplein (GLP).

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