Moutier verweigerte Bern Stimmberechtigten-Liste

Das Wichtigste in Kürze
- Nau.ch zeigt Ihnen, was hyperlokal geschieht.
- Schreiben auch Sie einen Beitrag!
Die bernische Staatskanzlei habe die Gemeinde Moutier vor dem Urnengang des 18. Juni 2017 mehrfach aufgefordert, die Namensliste der Stimmberechtigten zu übermitteln. Geliefert habe Moutier aber nur die Zahl der Stimmberechtigten.
Verschiedene Vorwürfe
Aufgrund der Weigerung habe sich die bernische Staatskanzlei an den Bund gewandt, schreibt die Berner Regierung. Die neutralen Beobachter des Bundes erhielten die definitive Namensliste demnach am Samstagmorgen, 17. Juni.
Die Stimmberechtigten von Moutier sprachen sich am 18. Juni 2017 mit knappem Mehr für einen Wechsel zum Kanton Jura aus. Ruhe eingekehrt ist seither nicht, vor allem wegen den hängigen Beschwerden. Diese drehen sich um Abstimmungstourismus, Stimmenkauf und Unregelmässigkeiten.
Am Sonntagmittag, nach der Schliessung des Abstimmungslokals, verglichen sie die eingegangenen Stimmrechtsausweise mit der Namensliste der Stimmberechtigten. Dabei machten die Beobachter des Bundes «keine Feststellungen, die auf eine Manipulation schliessen lassen».
Dazu wurden im bernischen Kantonsparlament mehrere Vorstösse eingereicht. Die Berner Regierung hält sich in den am Dienstag publizierten Antworten mehrheitlich bedeckt und verweist auf die Abklärungen des Statthalteramts.
Der Kanton Bern erhielt die Namensliste im August 2017 vom Bund. Er stellte dann sicher, dass kein Stimmberechtigter, der in Moutier abgestimmt hatte, auch am Urnengang über einen Kantonswechsel in Belprahon oder Sorvilier am 17. September teilnahm.
-Mitteilung der SDA/ IA
Offen lässt der Regierungsrat die Frage, ob es abstimmungsrechtlich relevant ist, dass die Gemeinde Moutier den kantonalen Behörden die Namensliste nicht herausrückte. Das sei Gegenstand von Abklärungen, die das Regierungsstatthalteramt Berner Jura in Zusammenhang mit den hängigen Beschwerden treffe.