Die Forderung der SVP, Geschichte als eigenständiges Fach an den Zuger Volksschulen einzuführen, wurde vom Kantonsparlament abgelehnt.
Unterricht (Symbolbild)
Ein Lehrer gibt einer Klasse Unterricht. (Symbolbild) - keystone
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Das Fach Geschichte soll an den Zuger Volksschulen wieder ein eigenständiges Fach werden. Das forderte die SVP-Fraktion in einem Postulat. Das Kantonsparlament hatte dafür kein Gehör und lehnte das Ansinnen ab.

Dem Geschichtsunterricht müsse an der Volksschule wieder ein grösserer Stellenwert zukommen, schrieb die SVP-Fraktion in ihrem Vorstoss. Der fächerübergreifende Unterricht, eine Kombination von Geschichte und Geografie, sei «höchst willkürlich» und «wenig sinnvoll», argumentierte die SVP. Philip C. Brunner sah «dringenden Handlungsbedarf», wie er am Donnerstag ausführte.

Der Regierungsrat sah das anders. Er stützte sich auf die Einschätzung des Bildungsrates, dem höchsten Fachgremium in Bildungsfragen im Kanton Zug. Dieser hielt fest, dass er ein eigenständiges Fach Geschichte «explizit» ablehne.

Fachevaluation statt Einzelfach-Geschichte

Der Regierungsrat sprach sich für eine abgeschwächte Version aus und empfahl, eine Fachevaluation in Auftrag zu geben, um die Unterrichtsqualität sicherzustellen. Die Fachevaluation werde insbesondere die Lehrmittel in den Fokus stellen, sagte Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP). Die Sprecher der FDP, ALG, Mitte und SP machten sich ebenfalls für die Teilerheblichkeit stark.

Stephan Schleiss Zug
Die Zuger Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP). - keystone

Die GLP lehnte sowohl den Vorstoss als auch die abgeschwächte Form ab. Mit einer Fachevaluation einzig für das Fach Geschichte werde ein einzelnes Fach «ohne Not isoliert beleuchtet», sagte Klemens Iten. «Eine Fachevaluation nur für Geschichte, ganz im Gegensatz zu Französisch, Deutsch, Mathe, wo anscheinend Leistungsprobleme vorhanden sind oder zumindest breit in der Bevölkerung diskutiert werden?»

Beat Iten (SP) sagte, früher sei der Geschichtsunterricht oft aus Geschichten, Mythen und Sagen bestanden. Heute gehe es darum, sich mit komplexen Zusammenhängen auseinanderzusetzen und daraus eigene Schlüsse zu ziehen.

Abstimmung entscheidet über Zukunft des Unterrichts

Vroni Straub (CSP) hielt fest, ein fächerübergreifender Unterricht gebe den Lernenden die Möglichkeit, Wissenstransfer zu üben und Verknüpfungen und Zusammenhänge zu erkennen.

In der Abstimmung setzte sich die abgeschwächte Version des Regierungsrates letztlich deutlich durch.

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