Ein Fasnachtswagen hat am Donnerstag im Zuger Kantonsrat für eine spontane Rassismus-Diskussion gesorgt. Während die linke Ratsseite und die Regierung den Wagen mit dem Neger-Spruch klar verurteilten, plädierte die Rechte für etwas mehr Toleranz im Sprachgebrauch.
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Auslöser für die Debatte war ein Wagen, der an der vergangenen Fasnacht bei mehreren Umzügen im Raum Zug unterwegs war. Das Thema «essbare Insekten» wurde mit der Äusserung dekoriert, dass die «Neger im Urwald» das schon lange auf der Speisekarte hätten.

Die SP hatte für diese Art Humor wenig übrig. Die Fasnacht dürfe nicht als Plattform für rassistische und sexistische Sprüche missbraucht werden. In einer Interpellation fragte sie die Regierung an, wie solche Entgleisungen künftig verhindert werden könnten.

Die Antwort der Regierung war eindeutig: Das Wort «Neger» geht gar nicht. Die Fasnachtsgesellschaft wäre gut beraten gewesen, darauf zu verzichten, schreibt der Regierungsrat. Es sei jedoch nicht Aufgabe der Regierung, alle Fasnachtswagen zu kontrollieren.

Die SVP verstand die Aufregung nicht. Die Wagenbauer seien meist Handwerker im Pensionsalter, sagte der SVP-Sprecher. «Das sind Leute, die in der Schule zehn kleine Negerlein gesungen haben.«

Sie seien sich vielleicht nicht bewusst gewesen, dass die Wortwahl unglücklich gewesen sei. Das sei sicher kein Aufruf zum Hass gewesen. Ein Parteikollege doppelte nach, dass die Linke «ideologisch verblendet» sei und überall Rassismus wittere, wo das Wort «Neger» auftauche. Dabei sei das doch gar nicht zwingend rassistisch gemeint. Es gehe doch darum, was und wie man etwas sage.

-Mitteilung der SDA (mis)

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