Die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr fordert, dass Trottoirs jeweils vor den Strassen vom Schnee befreit werden. Trotz Kritik legt sie nun nach.
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Jacqueline Fehr stört sich an der Prioritätensetzung der Winterthurer Schneeräumung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zürcher Justizministerin Jacqueline Fehr (SP) ärgerte sich über verschneite Trottoirs.
  • Sie fordert von der Stadt Winterthur, dass diese künftig als erstes geräumt werden.
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Mit einem Tweet hatte die Zürcher Regierungsrätin Jacqueline Fehr letzte Woche für Aufsehen gesorgt. Bevor Strassen vom Schnee befreit werden, sollten zuerst die Trottoirs geräumt werden, bat die SP-Justizministerin des Kantons Zürich den Winterdienst in Winterthur. Menschen mit Velos, Kinderwagen, Rollatoren oder Rollstühlen wäre damit sehr gedient.

Die Kritik folgte auf dem Fuss: Sie solle die Schaufel doch selbst in die Hand nehmen oder sie hätte sich zu kommunalen Angelegenheiten als Regierungsrätin nicht zu äussern, hiess es in Kommentaren. Die Schneeräumung folgt den Vorgaben des Bundes. Demnach haben Strasse mit öffentlichem Verkehr, Zubringerstrassen zu Autobahnen und Zufahrten zu Spitälern und Bahnhöfen Priorität. Erst dann folgen Quartierstrassen – und erst dann Trottoirs.

Jacqueline Fehr gibt nicht nach

«Man sucht zu wenig systematisch nach Verbesserungen und überlegt, wie man es auch mal anders machen könnte», kritisiert Jacqueline Fehr die gängige Praxis gegenüber Nau. Die Kritik stiess bei der Stadt auf offene Ohren. «Die Stadt Winterthur wird den Winterdienst nochmals unter die Lupe nehmen und nach Möglichkeiten suchen, wie die Prioritäten anders gesetzt werden können.»

Für Fehr ist klar: In Wohnquartieren und Tempo30-Zonen müssen zuerst Trottoirs und Velopassagen freigeräumt werden. Und sie fordert gar noch mehr. «Zudem darf der Schnee auf den Strassen nicht so gepflügt werden, dass er von der Strasse auf die Velostreifen oder die Trottoirs geschoben wird.»

Dabei könne bei viel Schnee auch weissgeräumt werden. Also nicht bis auf den Asphalt, dafür mit Split für mehr Halt. «Meist liegt aber so wenig Schnee, dass man keine gehfähige Unterlage hinkriegt.» Dann müsse man räumen, ergänzt Regierungsrätin Fehr.

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