An der Hochschule Luzern startete ein Dozent einen Aufruf gegen die No-Billag-Initiative. In einem Massenversand verschickte er Wahlempfehlungen an Tausende Studenten und Mitarbeiter. Die Hochschulleitung zeigt sich empört.

Tagtäglich erklingen neue Parolen zur No-Billag-Initiative – manche dafür, manche dagegen. Um jedoch weitere Gegner zu gewinnen, nahm ein Dozent der Hochschule Luzern (HSLU) das Zepter kurzum selbst in die Hand.

Eine Massenmail gegen die No-Billag-Initiative sorgt an der Hochschule Luzern für Empörung.
Eine Massenmail gegen die No-Billag-Initiative sorgt an der Hochschule Luzern für Empörung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An der Hochschule Luzern versandte ein Dozent ein Massenmail an Tausende Studenten und Mitarbeiter.
  • In seiner Nachricht betonte er die Wichtigkeit, am 4. März Nein gegen die No-Billag-Initiative zu stimmen.
  • Nicht nur Empfängerinnen und Empfänger waren empört, auch der Rektor begrüsste die Aktion nicht.
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Mit einem «dringenden Aufruf» wandte sich Hans-Jürg Rickenbacher, Dozent am Institut für Klassik und Kirchenmusik, an Tausende Studenten und Mitarbeiter. Es sei existenziell am 4. März an die Urne zu gehen «und ein Nein gegen diese gefährliche Initiative einzulegen», erklärt er in einer elektronischen Nachricht, die Nau vorliegt. Im Anhang war auch ein Flyer des Schweizer Musikrats (SMR) – inklusive Argumentarium gegen die Initiative.

Initiative trifft auch Musikszene

Der Rektor Markus Hodel reagierte umgehend auf die verbreitete Botschaft. Über seine Unternehmenskommunikation liess er eine Stellungnahme verschicken. Darin hebt er klar hervor, dass Rickenbacher mit seiner Aktion die Grundsätze der Hochschule Luzern missachtet habe: «Es ist nicht zulässig, Daten der Hochschule Luzern und den Mail-Account der HSLU für politische Abstimmungskampagnen zu benutzen». Und entschuldigt sich schliesslich bei allen Empfängerinnen und Empfängern für die Verärgerung.

Auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» sagte Hans-Jürg Rickenbacher, dass er «die vollen Konsequenzen für die Aktion» trage. Doch ohne die SRG würde die Musikszene eine weitere Plattform verlieren. Deshalb bereue Rickenbacher seine Aktion nicht – allein wegen der vielen Reaktionen. Dass er den internen Mailverteiler jedoch nicht nutzen hätte dürfen, weiss er. Ob und allenfalls was für Konsequenzen das Massenmail für ihn haben wird, ist aktuell noch offen.

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