Der Berner Regierung lehnt bedingungsloses Grundeinkommen für Kulturschaffende ab.
Grundeinkommen
Ein bedingungsloses Grundeinkommen für Kulturschaffende will der Berner Regierungsrat nicht. - KEYSTONE/Peter Klaunzer

Der Berner Regierungsrat will kein bedingungsloses Grundeinkommen für Kulturschaffende. Er lehnt ein Postulat von Manuel C. Widmer (Grüne) ab, der einen zeitlich begrenzten, wissenschaftlich begleiteten Versuch angeregt hat.

Inspiriert wurde Widmer vom laufenden Versuch in Irland. Dort erhalten 2000 Kunstschaffende zurzeit ein bedingungsloses Grundeinkommen. Das Pilotprojekt ist auf drei Jahre angelegt. Grossrat Widmer sieht Vorteile gegenüber dem heutigen System der Fördergelder.

Ein Grundeinkommen gäbe den Kunstschaffenden eine stabile finanzielle Basis, die unabhängig von der Marktnachfrage wäre und vom Erfolg eines bestimmten Projekts. Die Künstlerinnen und Künstler könnten sich auf ihre kreative Arbeit konzentrieren. Auch bliebe ihnen der bürokratische Hürdenlauf für Fördermittel erspart.

Versuch gescheitert: Argumente zur Finanzierung

Der Regierungsrat will davon nichts wissen, wie aus seiner am Montag veröffentlichten Antwort hervorgeht. In der Schweiz seien bisher praktisch alle Initiativen zur Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens gescheitert. Die Argumente, insbesondere zur Finanzierung seien auch im vorliegenden Fall gültig.

Bei Widmers Vorschlag stelle sich zudem die Frage, welche Kulturschaffenden ausgewählt würden und ob nicht andere Berufszweige benachteiligt wären. Hinzu komme, dass ein Test für Kulturschaffende nur im Kanton Bern «eine gewisse Sogwirkung» haben könnte. Der Versuch wäre laut Regierung ein riskantes Experiment.

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