Die Mitglieder der WHO haben sich nach drei Jahren auf einen Entwurf für ein Pandemieabkommen geeinigt. Das Ziel: Bessere globale Zusammenarbeit bei Pandemien.
WHO Mitgliedsstaaten Vertreter Pandemieabkommen
Nach langjährigen Verhandlungen haben sich die Mitgliedsstaaten der WHO auf einen Entwurf für das Pandemieabkommen geeinigt. - x.com/WHO

Nach zähen Verhandlungen haben sich die 194 Mitgliedstaaten der Weltgesundheitsorganisation WHO auf einen Entwurf für ein Pandemieabkommen geeinigt. Der Vertrag soll verhindern, dass sich das Chaos der Corona-Pandemie wiederholt, so der so «Deutschlandfunk».

Im Mai soll der Entwurf auf der Weltgesundheitsversammlung in Genf zur Abstimmung gestellt werden. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete die Einigung als historischen Schritt und als Generationenvertrag zur Verbesserung der weltweiten gesundheitlichen Sicherheit.

USA kein Teil des Abkommens

Die Verhandlungen dauerten laut ZDF insgesamt mehr als drei Jahre und waren von zahlreichen Meinungsverschiedenheiten geprägt.

Trump Dekret WHO
Im Januar verfügte US-Präsident Trump per Dekret den Austritt der USA aus der WHO. (Archivbild) - Keystone

Die USA nehmen am Abkommen nicht teil, da Präsident Donald Trump den Austritt aus der WHO angeordnet hat. Dieser wird laut «CNN» im Januar 2026 wirksam.

Der Vertrag gilt ohnehin nur für Länder, deren Parlamente ihn ratifizieren, wie die «Tagesschau» erklärt.

Fokus auf Gerechtigkeit

Das Abkommen zielt darauf ab, die Prävention, Vorbereitung und Reaktion auf künftige Pandemien weltweit zu verbessern, wie die «WHO» mitteilt. Ein besonderer Fokus liegt laut «NHK World-Japan» auf gerechter Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten, insbesondere für Entwicklungsländer.

Corona Medikamente WHO
Der Entwurf zum Pandemieabkommen der WHO legt einen Fokus auf Verteilungsgerechtigkeit. (Symbolbild) - Keystone

Ein Vertragsanhang regelt, wie mit Gensequenzen von Erregern umgegangen wird und wie ärmere Länder Zugang zu daraus entwickelten Präparaten erhalten. Die WHO plant zudem ein neues multilaterales System für den Austausch von Informationen über potenziell pandemische Erreger.

Pharmaunternehmen sollen mindestens zehn Prozent ihrer Produktion für die gerechte Verteilung im Pandemiefall bereitstellen, wie «NHK World-Japan» berichtet. Die Details zu dieser Regelung sollen in weiteren Verhandlungsrunden konkretisiert werden.

Herausforderungen bei der Einigung

Trotz des erzielten Konsenses bleiben einige Formulierungen im Vertrag vage, so die «Tagesschau». Die Verpflichtungen gelten zudem je nach nationalen Gesetzen, und viele Auflagen sind nur im gegenseitigen Einvernehmen umzusetzen.

WHO Tweet Pandemieabkommen
Die WHO verkündete den Verhandlungserfolg auch via Social Media. - x.com/@WHO

Die Verhandlungen waren von Differenzen über zentrale Fragen wie Zugang zu Erregern und Nutzenverteilung geprägt, wie «Think Global Health» berichtet. Auch viele dieser Themen sollen erst nach Inkrafttreten des Vertrags weiter ausgehandelt werden.

Die WHO kann auch nach Inkrafttreten des Abkommens keine Lockdowns, Reisebeschränkungen oder Impfungen anordnen, wie der «Deutschlandfunk» betont. Die Souveränität der Mitgliedstaaten bleibt gewahrt, und der Vertrag tritt erst nach Ratifizierung durch mindestens 60 Länder in Kraft.

WHO als Motor für globale Gesundheitssicherheit

WHO-Generaldirektor Tedros lobte laut «ZDF» den Zusammenhalt der Länder bei den Verhandlungen. Die Welt habe in Genf Geschichte geschrieben, so Tedros.

Glaubst du, dass die internationale Gemeinschaft auf eine mögliche Pandemie gut vorbereitet ist?

Die Einigung wird von Experten als Zeichen dafür gewertet, dass multilaterale Zusammenarbeit auch in schwierigen Zeiten möglich ist. Die WHO selbst betrachtet das Abkommen als entscheidenden Beitrag zur Vorbereitung auf künftige Gesundheitskrisen.

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