USA verkünden teilweise Waffenruhe der Taliban in Afghanistan

Das Wichtigste in Kürze
- Friedensverhandlungen stehen offenbar kurz vor dem Durchbruch.
Eine Woche lang wollten die Taliban-Kämpfer die Gewalt reduzieren, um eine Einigung in den Friedensgesprächen zu ermöglichen, erklärte US-Verteidigungsminister Mark Esper am Donnerstag in Brüssel. Er äusserte sich nicht zum Beginn der teilweisen Feuerpause. Ein hochrangiger Taliban-Vertreter hatte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch jedoch gesagt, die Islamistenmiliz sei bereit, ihre Angriffe in dem Krisenstaat ab Freitag zu reduzieren.
Die Friedensverhandlungen zwischen den USA und den radikalislamischen Taliban stehen offenbar vor einem Durchbruch. Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hatte am Mittwoch von «beträchtlichen Fortschritten» in den Gesprächen berichtet. Auch Esper sprach am Donnerstag von «Fortschritten» bei den Verhandlungen. Er hoffe, «dass wir bald mehr dazu sagen können». Die Nato-Verteidigungsminister berieten am Donnerstag in Brüssel über die Lage in Afghanistan und mögliche Auswirkungen einer US-Truppenreduzierung.
In den laufenden Verhandlungen zwischen Vertretern der US-Regierung und der Taliban geht es um die Bedingungen eines US-Truppenabzugs aus Afghanistan. Im Gegenzug zu dem Abzug sollen die Taliban Garantien dafür geben, dass sie das Terrornetzwerk Al-Kaida und die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen. Schon einmal standen die Gespräche zwischen den USA und den Taliban vor einem Durchbruch - bis Trump sie angesichts der anhaltenden Taliban-Anschläge in Afghanistan im September vergangenen Jahres für «tot» erklärte. Im Dezember wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen.