Strache macht weiter mit Begriff «Bevölkerungsaustausch» Wahlkampf

Das Wichtigste in Kürze
- FPÖ-Chef wirft Kritikern «Wortklauberei» vor.
Der Vorsitzende der rechtspopulistischen FPÖ sagte am Mittwoch, der Begriff beschreibe eine «Realität», die nicht zu leugnen sei. Seine Partei habe ihn schon immer benutzt, dies gelte auch während der Kampagne zur Europawahl Ende Mai.
Der FPÖ-Chef reagierte auf Kritik der vergangenen Tagen, nachdem er im Gespräch mit der «Kronen Zeitung» den Begriff verwendet hatte. Die liberale Partei Neos sprach von einem «extrem gefährlichen Signal», auch andere Oppositionspolitiker prangerten Straches Wortwahl an. Der warf seinen Kritikern nun «Wortklauberei» vor, die eine Debatte über Einwanderung verhindern solle.
«Bevölkerungsaustausch» oder «Umvolkung» ist der Kernbegriff einer rassistischen Verschwörungstheorie, die ihren Ursprung in Nazi-Kreisen nach dem Zweiten Weltkrieg hat. Ihr zufolge soll die weisse christliche Bevölkerung Europas gezielt durch andere Menschen ersetzt werden.
Auch der rechtsextreme Attentäter von Christchurch hatte sich auf die Verschwörungstheorie vom «Bevölkerungsaustausch» bezogen. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz, dessen konservative ÖVP gemeinsam mit der FPÖ regiert, distanzierte sich von Straches Äusserung. Der von ihm verwendete Begriff sei «sachlich falsch».